Leipzig. Ja, man kann und darf gegen den FC Bayern Fußballspiele verlieren. Weil die Bayern das Maß aller Dinge sind, über ein, sagen wir, ausgeklügeltes Einkaufsverhalten verfügen – und in der Folge besser kicken als alle anderen Clubs in der Bundesliga. Die Roten Bullen haben gegen eben diese Bayern 1:4 verloren. Wohlmeinende Beobachter verweisen auf die gute Stimmung im Stadion. Und auf Daten und Fakten, die Augenhöhe mit den großen Bayern suggerieren. Abschlüsse, Ballbesitz, Gedöns. Das ist ebenso unsinnig wie der Verweis auf ungerechte Behandlung durch die Schiedsrichter. Das Spiel kann auch 8:3 für die Bayern, aber niemals für RB enden.
Leipzig hat München schon vor größere Probleme gestellt, mehr gestresst, Manuel Neuer schwitzen und das Abseitsärmchen wachsen lassen. Das war zu eingespielten Zeiten mit Spielern in Topform, funktionierenden Mechanismen und einem blinden Verständnis zwischen Übungsleitern und Spielern der Fall.
DURCHKLICKEN: Die Bilder zur 1:4-Niederlage
Bei RB greifen die Rädchen nach dem größten Umbruch der vergangenen Jahre noch nicht ineinander, knirscht es an verschiedenen Stellen. Der neue Trainer will Balljagd und steht wie eine Eins auf die bei RB vorher jahrelang verpönte Vierer-Abwehrkette. André Silva, Mann der finalen Handlung, fragt sich, weshalb man ihn geholt hat, wenn keine Flanke gesegelt kommt. Nach wie vor gilt: Es ist alles da, was es zu einer guten Saison braucht. Aber mit jedem Misserfolg schrumpft der Brustumfang. Jetzt ist erstmals seit 2012 Krisenmanagement gefragt.
Anzeige: Erlebe das DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt auf WOW und fiebere live mit!