Rackwitz. Nach fünf Jahren ist der TSV Rackwitz zurück im Fußball-Oberhaus Nordsachsens. Die Mannschaft von Trainer Jens Losse setzte sich am Sonntag im Aufstiegsspiel 2:1 (1:1) gegen den SV Spröda durch. Vor fast 200 Zuschauern in Selben mussten die Aludörfler einen frühen Schock verdauen, drehten die Partie aber noch zum Sieg.
Umstrittener Ausgleichstreffer
Anschließend sprudelte der Triumphator vor Freude„Alles, was wir innerhalb von drei Jahren erreichen wollten, haben wir jetzt in acht Spielen geschafft“, sagte Losse mit Blick auf die abgebrochene Saison, die unverhoffte Aufstiegschance und die eigenen Ambitionen. Doch ein Spaziergang war der Weg über Spröda nicht gerade. „Es war spannend, recht ausgeglichen und kein spielerischer Leckerbissen. Ich denke, in Summe haben wir verdient gewonnen, weil wir ab der 30. Minute leichte Feldvorteile hatten“, analysierte der Coach.
Zunächst allerdings nahmen die Rackwitzer eine eiskalte Dusche. Nach wenigen Sekunden verloren sie im Spielaufbau den Ball, der SVS schaltete geschwind um und der stürmende Co-Trainer Kevin Harrison vollendete den famosen Konter zum 1:0. Der Fehlstart fuhr den Jungs aus dem Aludorf sichtlich ins Gebein, bis zur ersten Trinkpause gelang wenig, während Spröda nahezu jeden Zweikampf gewann.
Nach der kurzen Unterbrechung zur Flüssigkeitsaufnahme wirkte der TSV wortwörtlich erfrischt. Der Ausgleich fiel prompt, ward freilich heftig diskutiert. Nach einem Freistoß pflückte Matthias Röhrborn den Ball aus der Luft – mit Schulter und angelegtem Arm – und grätsche den Ball unter die Latte. Schiedsrichter Denny Werner erkannte keinen Regelverstoß, da halfen alle Proteste nichts. In der Halbzeitpause konnten sich die erhitzten Gemüter etwas abkühlen.
Ein Dutzend Neuzugänge
Nach Wiederbeginn schwang nun Rackwitz das Zepter, vor allem kamen die Offensivaktionen zielführender daher. Eine feine Kombination mit Sturmpartner Alexander Heinicke schloss David Guba zum 2:1 ab (61.). Anschließend boten sich die TSV weitere gute Möglichkeiten, etwa als Röhrborn den Querbalken traf.
So entwickelte das Drama eine Eigendynamik. „In der letzten Viertelstunde haben wir gegen den Sprödaer Sechs-Mann-Sturm ganz schön gezittert“, gab Losse zu. Die anrennenden Schützlinge von Trainer Matthias Feller erarbeiteten sich in der Schlussphase mehrere gute Gelegenheiten, doch die Abschlüsse gerieten zu ungenau. Die Minuten und die Kräfte schwanden, nur am Ergebnis änderte sich trotz aller Bemühungen nichts mehr.



Für die neue Saison in der Nordsachsenliga scheinen die Rackwitzer bereits gerüstet zu sein. Gleich ein Dutzend Neuzugänge vermeldet der Verein, die er nach dem Ende der Wechselfrist am 30. Juni offiziell machen will. Fast so spannend wie das Aufstiegsspiel.
TSV Rackwitz: Kittel; Schurig, Röhrborn, Wolf, Giesel, C. Behrens (74. Zimmermann), Bienefeld (84. Brause), Weihmann, S. Behrens, Guba (64. Haut), Heinicke.
SV Spröda: Goldstein; Bonnert, Schutt, Pietzsch, Harrison, Hempel (77. Schwartz), Tynchenko, Klepzig (46. Menzel), Adrian, Kuhne (41. Huke), Schubert.
SR: Denny Werner. Zuschauer: 199.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis