Naunhof/Großsteinberg. Eine äußerst positive Rolle hat im Herbst der SV Naunhof gespielt, dabei hatte der Verein aus der „Clade“ mit dem Vorhaben einstelliger Tabellenplatz eher ein wenig tief gestapelt. In vorderster Linie sollten sich die Schützlinge von Coach Benjamin Fraunholz weiterentwickeln und Spaß an der Freude haben. Nebenbei klappte es dann ziemlich prächtig mit dem Punkte sammeln, zumal der vom Nachbarn Partheland herüber gewechselte Felix Benedikt voll einschlug und zusammen mit dem Großsteinberger Steven Kaulich (jeweils zehn Treffer) aktuell die Torjägerliste der Liga anführt. Dass der SVN obendrein in der Fairplay-Wertung vom Gipfel grüßt, macht die Sache zusätzlich rund. Wenn der Eindruck nicht völlig täuscht, muss die 8. Leistungsklasse für den ehemaligen Landesligisten auf keinen Fall für immer und ewig das Ende der Fahnenstange bedeuten.
Bennewitz: Gut in der Liga angekommen?
Ähnlich erfolgreich unterwegs war Lokalrivale TSV Großsteinberg, dessen jahrelange intensive Nachwuchsarbeit zunehmend Früchte trägt. Das vor dem Spieljahr geäußerte Vorhaben „oberes Drittel im Klassement“ ist absolut realistisch. Nicht nur weil Trainer Andreas Thimm die Truppe wie seine Westentasche kennt und immer wieder aufs Neue zu motivieren weiß. Auch die Offensivkraft der Parthensteiner sucht derzeit seinesgleichen, die von den Blau-Gelben erzielten 36 Treffer sind momentan einsame Spitze. Hinter dem zehnfachen Schützen Steven Kaulich hat sich in dieser Beziehung mit Ferdinand Wolff (sieben Tore) ein weiterer Knipser etabliert. Nicht nur auf der Rudolf-Harbig-Kampfbahn war der TSV eine Macht, selbst auswärts ging für die Konkurrenz in Sachen gewinnen überhaupt kein Weg rein. Um die Zukunft der Großsteinberger muss einem sicherlich nicht bange sein.


Mit Luftschlössern beschäftigen sie sich beim SV Tresenwald Machern längst nicht mehr, inzwischen gilt ein einstelliges Landen im Klassement als realistisch. In dieser Beziehung schippern die Muldentaler derzeit in sicherem Fahrwasser, das Boot droht keineswegs in Schräglage zu geraten oder eventuell sogar zu kentern. Coach Steffen Teichmann und sein neuer Assistent Hatem Abid werden weiterhin mit Argusaugen darauf achten, dass die Ideallinie eingehalten wird. Nico Barth war mit acht geschossenen Treffern eine der Entdeckungen der geschrumpften Hinrunde, der Goalgetter sucht Nachahmer für das Verbleiben in der selbst verordneten Erfolgsspur. Denn trügerisch soll die Ruhe nicht sein, zukünftiger Punktezuwachs wird weiterhin lediglich mit harter Arbeit zu bewerkstelligen sein.
Ein klein wenig mehr versprochen hatte man sich ebenfalls beim SV Blau-Weiß Bennewitz. Statt engen Kontakt zu den Kellerkindern zu halten war ursprünglich der Aufenthalt in gesicherten Gefilden vorgesehen. „Gut in der Liga ankommen“ war der Plan, der Weg dahin gestaltete sich jedoch einigermaßen holprig. Nunmehr ist das Schaffen eines beruhigenden Sicherheitsabstandes zur gefährdeten Zone des Klassements erst einmal oberste Bürgerpflicht für die Truppe von der Mulde. Coach Ronny Graul ist mit Team und Verein sowie den all den damit verknüpften Gegebenheiten bestens vertraut .Ein Max Jeurink weiß ganz genau um den Standort von des Gegners Kiste, hat schon siebenmal ins Schwarze getroffen. Das sind zwei der Dinge, die in den blau-weißen Reihen Zuversicht bei der Bewältigung der ins Haus stehenden Aufgaben verbreiten sollten.
Kraftakt für Burkartshain
Die Vorstellungen bezüglich des eigenen Abschneidens waren beim SV Klinga-Ammelshain vor dem Spieljahr eher bescheidener Natur. Ein sicherer Mittelfeldplatz die Kür, der Klassenerhalt die Pflicht. Wie sich heraus stellte, waren die Ansprüche keineswegs zu niedrig angesetzt. Praktisch erst auf den letzten Pfiff konnten es die Autobahner vermeiden, die rote Laterne mit in die Zwangspause zu nehmen. Es wurde völlig realistisch eingeschätzt, dass die aktuelle Personalsituation keine riesigen Sprünge zulässt. Zwischenzeitlich war es sogar richtig kompliziert geworden, eine wettkampftaugliche Truppe auf die Beine zu stellen. Coach Ronny Surma musste die Schuhe öfter schnüren als gewollt, um Engpässe zu beheben. Ebenso verhinderten Torben Menzels drei Tore Schlimmeres, doch die tabellarische Lage bleibt angespannt.
Gleichfalls brenzlig riecht es, wenn man beim SC Partheland mit der Nase zu nahe ans Klassement gerät. Die Punkt-Ausbeute ist einfach zu bescheiden, um sich ruhigen Gewissens zurücklehnen zu können. Wo der Hase speziell im Pfeffer liegt, verrät ein Blick auf gewisse statistische Details. So haben die Polenzer und Beuchaer mit 36 Gegentreffern diejenige Abwehr in der Staffel, welche am meisten an einen Schweizer Käse erinnert. Außerdem wurde von den Auswärtsfahrten nur ein einziger magerer Zähler mitgebracht, obendrein war Philip Fritsche mit zwei erzielten Treffern schon der beste Schütze. Immerhin konnte Trainer Alexander Till auf einige unverwüstliche Stammkräfte setzen, die sich kein Match entgehen ließen. Jan Schumann, Sascha Schulze und Johannes Bläser schritten in dieser Beziehung vorneweg. Zudem kommt der Abstiegskampf für den SCP auf keinen Fall überraschend, was im Ringen um den Ligaverbleib nicht unbedingt von Nachteil sein muss.


Vor einem Kraftakt dürfte gleichfalls der TSV Burkartshain stehen. Der Kreisoberliga-Dino (wie auch Frohburg von Anfang an durchgängig dabei) hängt momentan ziemlich in den Seilen. Nur fünf Punkte, lediglich neun Treffer – das Schusslicht brennt hell. Wohl einer der Hauptgründe: Die einzige Festung Diesterweg ist mittlerweile erobert, die Konkurrenz nahm von dort sämtliche Zähler mit. Trainer Maik Lichtenberger wird seine komplette Erfahrung in die Waagschale werfen müssen, damit nach elf Jahren der Supergau ausbleibt. Hoffnungsträger im Team sind zum Beispiel Steve Mielke (verpasste keine einzige Minute auf dem Rasen) sowie der von Grimmas A-Junioren gekommene Sebastian Göpfert, welcher ebenfalls alle Partien bestritt und zudem dreimal vor dem gegnerischen Gehäuse zur Stelle war.
Jetzt bleibt abzuwarten, welche Träume sich für die einzelnen Mannschaften in der laufenden Saison noch realisieren lassen. Alle Beteiligten vereint der Wunsch, über Tore und Punkte fachsimpeln zu können statt sich mit Virus-Varianten und Corona-Wellen zu beschäftigen. Nach fast zwei Jahren Pandemie droht der Geduldsfaden zu reißen, ein Stoßgebet richtet sich gen Himmel: Der Amateursport und damit der Freizeitfußball möge keinen dauerhaften Schaden erleiden.
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