Leipzig. Die auffälligeren Fans standen im Gästeblock von Celtic Glasgow, die besseren Fußballer spielten am Donnerstagabend bei RB Leipzig. Der Bundesligist bezwingt den schottischen Doublesieger im direkten Duell um Platz zwei in der Europa League Gruppe B souverän mit 2:0 (2:0). Nun benötigt das Team von Trainer Ralf Rangnick beim Rückspiel in zwei Wochen noch einen Sieg, um sich bereits vorzeitig für die Ko-Runde zu qualifizieren.
Unter Flutlicht und vor 38.126 Zuschauern, neue Europa-League-Bestmarke im heimischen Rund, sorgt Matheus Cunha in der 31. Minute für die Führung. Bruma legt nur vier Minuten später zum 2:0 nach. Einziges Manko: Trotz absoluter Überlegenheit im zweiten Durchgang gelingt dem Gastgeber kein dritter Treffer.
Salzburg führt die Tabelle nach einem 3:0-Sieg gegen Trondheim mit neun Punkten weiter an, die Leipziger folgen mit sechs Zählern und nun drei mehr als Celtic, auf dem zweiten Platz. Trondheim ist punktlos Letzter.
Rangnick wirft die Rotationsmaschine – Celtic-Fans die Pyrotechnik
Es gibt keine großen Überraschungen in der RB-Startelf, allerdings gleich acht Veränderungen im Vergleich zum 0:0 gegen Augsburg am Samstag. Unter anderem darf Bruma einen Tag nach seinem 24. Geburtstag seit langer Zeit mal wieder anfangen. Bei den Gästen beginnt der junge Franzose Odsonne Edouard im Sturm, der vergangenes Wochenende in der schottischen Liga einen Doppelpack erzielte.
Vor dem Anpfiff schallt „You´ll never walk alone“, gesungen vom irischen Folkmusiker Karl Byrne, durchs Stadion. Auch die RB-Fan-Hymne „Stolz des Ostens“ wird live performt, von Frank Dreibrodt. Die Show beginnt auf den Rängen: Celtic-Fans zünden Pyrotechnik, der Rasen ist in Nebel getaucht. Trotzdem beginnt das Duell pünktlich.
Die Leipziger drängen auf ein frühes Tor, aber die erste Chance haben die Gäste: Plötzlich ist vorne ganz viel Platz – Edouard tunnelt Klostermann, der Ball geht knapp am linken Pfosten vorbei. Die Schotten spielen technisch guten Fußball und suchen bei Kontern immer wieder passsicher den Weg nach vorn. Den Leipzigern fehlt lange die zündende Idee, der letzte Vorstoß in die Spitze, um wirklich gefährlich zu werden. Coach Rangnick gibt Mittelfeldmotor Kampl einen Zettel mit auf den Rasen, lässt von 4-2-2-2 auf ein 4-3-3 umstellen.


Doppelschlag innerhalb von vier Minuten
Die Veränderung zeigt Wirkung: Cunha nach einer halben Stunde schließlich mit dem Dosenöffner: Nach einer Sabitzer-Flanke verpassen gleich zwei Celtic-Verteidiger den Ball. Der brasilianische Stürmer wirkt selbst ein wenig überrascht, nimmt die Einladung aber dankend mit der Brust an, dreht sich und hämmert die Kugel unhaltbar in die Maschen. Nur vier Minuten später erhöht Bruma auf 2:0. Nun sind nur noch die Leipziger Fans zu hören, die 5000 Schotten ganz ruhig im Gästeblock.
Kampl hat direkt nach dem Wiederanpfiff mit viel Tempo aber zu wenig Präzision das 3:0 auf dem Fuß. Laimer glänzt mit schönem Solo übers halbe Feld und durch mehrere Glasgow-Verteidiger, sein Abschluss verpasst um Zentimeter den schottischen Kasten. Die Celtic-Fans sind plötzlich wieder wach, zünden die nächsten Feuerwerkskörper.
Rangnick nach einer Stunde mit dem ersten defensiven Wechsel – Ilsanker kommt für seinen Landsmann Sabitzer. Aber der Gastgeber will noch ein Tor, Augustin trifft den Pfosten. Der RB-Coach gibt Nachwuchsakteur Erik Majetschak in der Schlussphase die Chance, sich zu präsentieren. Mvogo hält mit einer starken Fußabwehr gegen Celtics Ntcham die Null.
DURCHKLICKEN: Die Stimmen zum Spiel
Statistik
RBL: Mvogo – Klostermann, Orban (C), Upamecano, Saracchi – Sabitzer (60.), Laimer, Kampl (83. Majetschak) – Augustin (89. Poulsen), Cunha, Bruma
CEL: Gordaon – Boyata, Simunovic (75. Hendry), Gamboa (46. Lustig), Tierney – Ntcham, Kouassi – Mc Gregor, Morgan (70. Sinclair) – Edouard, Christie
Tore: 1:0 Cunha (31.), Bruma (35.)
Zuschauer: 38.126
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