12. Januar 2023 / 15:18 Uhr

Bayern-Torwart, Moukoko, Füllkrug und Co.: Die größten Bundesliga-Baustellen vor dem Neustart

Bayern-Torwart, Moukoko, Füllkrug und Co.: Die größten Bundesliga-Baustellen vor dem Neustart

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Über Bayern-Keeper Manuel Neuer (von links), BVB-Talent Youssoufa Moukoko und Werder-Torjäger Niclas Füllkrug wird aktuell viel geredet.
Über Bayern-Keeper Manuel Neuer (von links), BVB-Talent Youssoufa Moukoko und Werder-Torjäger Niclas Füllkrug wird aktuell viel geredet. © Getty Images (Montage)
Anzeige

Die Bayern-Suche nach dem Neuer-Ersatz, Moukoko-Vertrag beim BVB, Füllkrug-Gerüchte: Schon mehr als eine Woche vor dem Wiederbeginn nach der WM-Pause bietet die Bundesliga reichlich Gesprächsstoff. Der SPORTBUZZER blickt auf die wichtigsten Baustellen der Liga.

Etwas mehr als eine Woche dauert es noch, bis in der Bundesliga wieder der Ball rollt. Mit dem Auswärtsspiel beim Tabellendritten RB Leipzig eröffnet Spitzenreiter FC Bayern München am 20. Januar (20.30 Uhr, DAZN) den 16. Spieltag und beendet damit die rund zweimonatige WM-Unterbrechung. Gesprächsstoff bietet die Bundesliga schon jetzt reichlich. Es geht um offene Personalfragen, Comebacks, auslaufende Verträge sowie Defensiv- oder Offensivsorgen. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), blickt auf die drängendsten Baustellen der Liga vor dem Neustart.

Anzeige

Manuel Neuer/Yann Sommer

Bei einem Ski-Unfall handelte sich Manuel Neuer einen Unterschenkelbruch ein - Saison-Aus. Das setzte den FC Bayern unter Zugzwang. Schnell zeichnete sich ab, dass der Rekordmeister sich nicht allein auf den bei seinen Einsätzen meist zuverlässigen Stellvertreter Sven Ulreich verlassen, sondern einen weiteren, mutmaßlichen Stammkeeper verpflichten möchte. Vermeintlicher Wunsch-Kandidat: Yann Sommer, dessen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach im Sommer nach dann neun Jahren ausläuft. Zwar hat Borussia-Sportdirektor Roland Virkus erklärt, den Schweizer nicht freigeben zu wollen. Bayern-Coach Julian Nagelsmann machte im Trainingslager in Katar aber bereits klar, dass er derlei Aussagen als Teil eines Pokers betrachte. Am Ende dürfte es vor allem eine Frage des Geldes sein, ob Sommer im Winter nach München wechselt oder nicht - bis zum 31. Januar hat der FCB Zeit, die Gladbacher zu überzeugen.

Abwehr des FC Bayern

Schon vor der Neuer-Hiobsbotschaft erlitten die Münchener bei der WM in Katar einen personellen Rückschlag. Denn im Auftaktspiel des späteren Vizeweltmeisters Frankreich gegen Australien (4:1) zog sich Bayern-Rekordeinkauf Lucas Hernández einen Kreuzbandriss zu. Auch für den 26-Jährigen, der im Abwehrzentrum und auf der linken Seite einsetzbar ist, dürfte die Saison damit gelaufen sein. Und in der Münchener Defensive tut sich zumindest für die kommenden Monate eine Vakanz auf - die nun Daley Blind helfen soll, zu beheben. Kurz nach seiner Vertragsauflösung bei Ajax Amsterdam unterschrieb der niederländische Routinier beim FCB.

Doch auch um die rechte Defensivseite der Bayern gibt es Wirbel. Der im Sommer ebenfalls von Ajax verpflichtete Noussair Mazraoui fällt wegen Herzproblemen infolge einer Corona-Infektion vorerst aus. Sein Konkurrent Benjamin Pavard, der ohnehin lieber innen als rechts spielt, kokettiert mit einem Wechsel. Unter anderem der FC Barcelona soll mit dem Franzosen, der während der WM bei Nationaltrainer Didier Deschamps in Ungnade fiel, in Kontakt stehen.

Anzeige

Youssoufa Moukoko

Der am Saisonende auslaufende Vertrag des 18 Jahre alten Jungstars ist die derzeit wohl brisanteste Personalie im Kader von Borussia Dortmund. Immer wieder gibt es Berichte über angebliche Millionen-Angebote aus dem Ausland, zuletzt von Newcastle United. Berichten, er habe eine Offerte des BVB über fünf Millionen Euro ausgeschlagen, hielt Moukoko kurz vor Weihnachten über die sozialen Medien entgegen, er lasse sich bei seiner Entscheidung nicht unter Druck setzen. Immer wieder wird zudem spekuliert, der in dieser Saison stark verbesserte und schließlich sogar für die WM nominierte Moukoko wolle grundsätzlich in Dortmund bleiben. Allein: Bislang wurde schlicht noch keine Einigkeit über einen neuen Kontrakt erzielt. Der BVB soll laut Bild nun ein finales Angebot abgegeben haben. Über einen Mangel an Arbeit kann sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl jedenfalls nicht beschweren. Neben dem von Moukoko laufen auch die Arbeitspapiere fünf weiterer potenzieller Stammspieler im Sommer aus, darunter die der Kapitäne Marco Reus und Mats Hummels.

Niclas Füllkrug

Wenn es bei der Weltmeisterschaft in einem ansonsten schwachen deutschen Team eine Entdeckung gab, dann sicher den Torjäger von Werder Bremen. Im einzigen Testspiel vor dem Turnier erzielte Füllkrug in seinem ersten Länderspiel überhaupt gleich den 1:0-Siegtreffer gegen den Oman. In Katar kamen zwei weitere Tore hinzu - jeweils in der Joker-Rolle -, die aber das erneute Vorrunden-Aus der DFB-Auswahl auch nicht verhinderten. Jedenfalls ist der 29 Jahre alte gebürtige Hannoveraner spätestens seit der WM in aller Munde, nachdem er für Werder nicht nur in der Aufstiegssaison (19 Treffer in 33 Zweitliga-Partien), sondern auch in der Bundesliga (10 Saisontreffer bei 14 Einsätzen) bislang groß auftrumpft.

Er identifiziert sich stark mit seinem Klub, bei dem er noch bis 2025 unter Vertrag steht. Dennoch häufen sich die Gerüchte über einen möglichen Wechsel, zumal das finanziell nicht auf Rosen gebettete Werder eine mögliche Millionen-Ablöse gut gebrauchen könnte. Schon während der WM erfuhr der SPORTBUZZER, dass sich sogar der FC Bayern nach Füllkrug erkundigte. Der Spieler wechselte zuletzt sogar seinen Berater, was dem Transfer-Thema ebenfalls nicht die Brisanz nahm.

Josko Gvardiol

In einer erneut stark aufspielenden kroatischen Mannschaft war Gvardiol gesetzt, spielte beim WM-Dritten in allen sieben Turnierpartien durch und erzielte beim Spiel um Platz drei das Sensations-Team aus Marokko gar den Treffer zur 1:0-Führung (Endstand 2:1). Wenig verwunderlich also, dass der 20-Jährige längst das Spekulationsobjekt schlechthin im Kader von RB Leipzig ist. Vor allem dem FC Chelsea wird seit Monaten Interesse an dem Abwehrspieler, dessen Marktwert dem Portal transfermarkt.de zufolge bei 75 Millionen Euro liegt, nachgesagt. Gvardiols Vertrag bei den Sachsen läuft bis 2027. Er selbst kündigte zuletzt an, sich erst im Sommer mit einem möglichen Wechsel beschäftigen zu wollen. Und auch der neue RB-Sportchef Max Eberl stellte klar, dass der Kroate Leipzig im Winter nicht verlassen werde.

Florian Wirtz

Das Edel-Talent von Bayer Leverkusen hat seinen Kreuzbandriss, der Wirtz auch die WM-Teilnahme kostete, auskuriert und steht der Werkself wieder zur Verfügung. Beste Voraussetzungen also für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso, die im November begonnene Aufholjagd nach schwachem Saisonstart fortzusetzen. Vor der langen Winterpause gelangen Bayer in der Liga drei Siege in Folge, so dass die Mannschaft sich mit 18 Punkten immerhin noch auf Rang zwölf vorkämpfte. Borussia Dortmund auf dem ersten Europapokal-Platz ist derzeit sieben Zähler entfernt. Verleiht Wirtz Leverkusen das gewisse Extra? Ein kurzfristiger Transfer scheint für den 19-Jährigen jedenfalls kein Thema zu sein. Sein Vater und Berater Hans Joachim Wirtz sieht seinen Sohn bis zur EM 2024 noch bestens aufgehoben bei den Rheinländern, wie er jüngst dem Kicker erklärte. Der Vertrag von Florian Wirtz läuft noch bis 2027.

Frankfurt-Verträge

Die WM-Nachwehen betreffen auch Eintracht Frankfurt - im positiven Sinne. Aufgrund der Verletzung von Leipzigs Christopher Nkunku sprang Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani für Frankreich noch auf den WM-Zug auf. Und weil der 24-Jährige, der erst im Sommer ablösefrei vom FC Nantes nach Hessen gewechselt war, im Star-Ensemble der "Èquipe Tricolore" mit drei Einsätzen (ein Tor) einen ordentlichen Eindruck hinterließ, gibt es nun immer wieder Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied aus Frankfurt. Sportvorstand Markus Krösche betonte allerdings mehrfach, keinen Leistungsträger - also auch nicht Kolo Muani - abgeben zu wollen. Nicht einmal dann, wenn Mondpreise von um die 100 Millionen Euro aufgerufen werden. Vielmehr wollen die Frankfurter ihre Säulen weiter an sich binden - und damit auch Offensiv-Wirbelwind Daichi Kamada und Verteidiger Evan Ndicka, deren Verträge am Saisonende auslaufen.


Schalke-Offensive

Tabellenletzter mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz: Schalke 04 droht ein ähnlich sang- und klangloser Abstieg wie 2021 - wenn auch mit einer wesentlich günstigeren und unerfahreneren Mannschaft als damals. Es klemmt bei den Königsblauen nicht nur defensiv (32 Gegentreffer sind ligaweit der zweitschlechteste Wert), sondern vor allem im Vorwärtsgang. 13 erzielte Tore sind Minuswert im deutschen Oberhaus. Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde hat in Liga eins einmal mehr Mühe, seine überragende Quote aus dem Unterhaus zu konservieren, steht erst bei drei Saisontoren. Und mit Sebastian Polter, der sich im Testspiel gegen den FC Zürich (2:2) aller Voraussicht nach eine Kreuzbandverletzung zugezogen hat, droht Teroddes Back-up länger auszufallen. Naheliegend also, dass das chronisch klamme S04 Ausschau nach Verstärkungen hält.

Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis