"Ich hatte Angst, dass keiner kommt"
Ament wollte seinen Augen gar nicht recht trauen. "Ich hatte Angst, dass keiner kommt", sagte der 61-Jährige. Doch die über 500 Zuschauer sprachen eine andere Sprache. "Ich kann gar nicht glauben, dass ihr alle da seid. Das ist wahnsinnig toll", war Ament sichtlich gerührt. Die VfL-Legende weiter: "Eure Spenden und Ausgaben sind nicht umsonst. Ich danke meinen Freunden, meiner Familie und meiner Frau, die mir Mut und Kraft bringt." Im August hatte der VfL bekanntgegeben, dass Ament an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankt ist - der Krankheit, unter der auch der 2005 verstorbene VfL-Profi Krzysztof Nowak litt.
Für diesen besonderen Tag hatte Ament nun seine "Jupps Friends" zusammengestellt, eine Auswahl an Spielern, die zum Zeichen der Einheit alle mit der Nummer 10 aufliefen. Im Aufgebot waren seine Söhne Marco und Marvin Ament oder auch VfL-Legende Siggi Reich. Auf der anderen Seite debütierte Marcel Schäfer, VfL-Rekordspieler und Sportdirektor der Wolfsburger, für die Traditionself. Ein absolut gebührender Rahmen. Schäfer lobte das Engagement: "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit, das zeichnet die VfL-Familie und Wolfsburg aus. Das schätze ich so an dieser Stadt." Und der Ex-Nationalspieler freute sich darüber, auch mal wieder auf den Platz zu dürfen. Schäfer lachend: "Ich bin vom Herzen her ein Fußballer. Mittlerweile verbringe ich aber mehr Zeit am Schreibtisch, so konnte ich mich hier austoben."
So lief das Benefizspiel zugunsten von Peter Ament
Schäfer trifft doppelt
Seine Traditionself und "Jupps Friends" heizten den Zuschauern bei herrlichem Wetter ordentlich ein. Schäfer selbst traf doppelt, genauso wie Oliver Ciganovic. Einen Kunstschuss wagte Littbarski bei einem Freistoß, doch der Ball landete bloß am Pfosten. Und Präger, der kurzerhand einem Balljungen sein Trikot überziehen und das zwischenzeitliche 5:1 schießen ließ, sorgte für einen spaßigen Moment. "Ich habe eine große Wertschätzung gegenüber den Leuten, die hier sind", so Präger. "Es geht darum, aufzuwecken und die Krankheit mehr in den Fokus zu rücken."
Dieser Familientag im Herzberg-Stadion lieferte dafür sicherlich die beste Grundlage. Die Essens- und Getränkestände waren prallgefüllt, die 1000 Lose der Tombola in Windeseile vergriffen. Den würdigen Rahmen hob auch Littbarski hervor: "Das ist nicht nur für Peter wichtig, sondern für alle, die an ALS erkrankt sind. Der Fußball bringt die Leute zusammen und ist ein Träger, um darauf aufmerksam zu machen."


