Der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) ist offenbar bestrebt, das Votum seiner Vereine endlich in die Tat umzusetzen. Wie nun bekannt geworden ist, arbeitet der NFV an einer Beschlussvorlage, die auf dem außerordentlichen Verbandstag zur Abstimmung gestellt werden soll.
Unter anderem gibt es drei Szenarien für den Abbruch der Saison 2019/20, über die der Verbandsvorstand am Montag (11. Mai) beraten wird. Dass damit die vom Verband präferierte Fortsetzung der Saison, gegen die sich 68 Prozent der Vereine ausgesprochen hatte vom Tisch ist, ist indes nicht gesagt.
Das erste Abbruchszenario sieht demnach die Annullierung der Saison vor. Die beiden weiteren Vorschläge beinhalten jeweils den Abbruch, allerdings mit Unterschieden in der Wertung. Entweder zählt der Status quo – mit Auf-, aber ohne Absteiger – oder die Quotientenregelung kommt zur Anwendung. Dabei werden die Punkte durch die Anzahl der Spiele geteilt – mit Auf- und Absteiger.



Unwahrscheinlich, dass sich auf dem Verbandstag, für den es immer noch keinen Termin gibt, eine Mehrheit für den ersten Vorschlag finden würde. Bleibt also die spannende Frage, ob die Delegierten für oder gegen Absteiger sein werden, denn das dürfte der größte Unterschied zwischen den Vorschlägen zwei und drei sein.
„Wir sind im Sondierungsprozess, von daher möchte ich das nicht weiter kommentieren, beziehungsweise der Arbeitsgruppe vorgreifen“, sagt NFV-Direktor Jan Baßler.
Ein Überblick: Das ist der Status quo bei Deutschlands Landesverbänden. Stand: 21. Mai 2020.
Jürgen Stebani, Spielausschussvorsitzender des Niedersächsischen und des Norddeutschen Fußball-Verbandes, sagte dem SPORTBUZZER Gifhorn/Wolfsburg, dass ein außerordentlicher Verbandstag zwingend notwendig sein werde. Der Verbandsvorstand des NFV, der sich aus dem Präsidium und den 33 Kreisvorsitzenden zusammensetzt, kann den Abbruch eben nicht im Alleingang durchsetzen – das kann nur der Verbandstag.
„Bei dem wird an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Abbruch beschlossen“, sagt Stebani. „Am Montag werden wir alles mit den Kreisvorsitzenden besprechen – und dann bereiten wir die Beschlussvorlage für den Verbandstag vor.“
Das höchste Gremium des NFV solle zudem keine zehn Wochen Vorlauf benötigen. Stebani: „Das wird verkürzt, das ist rechtlich geklärt.“ Die Rede soll von sechs Wochen sein. Lädt der NFV am 11. Mai ein, kommt der Verbandstag also am 22. Juni im virtuellen Raum zusammen.