Alle Zeichen stehen auf: Abbruch, Aufsteiger nach Quotientenregel, keine Absteiger. Bei einigen Kreisligisten wurde bereits der Aufstiegssekt kalt gestellt. Nicht nur das Team vom SV Ihme-Roloven als Spitzenreiter der Kreisliga 3 und die Reserve des TSV Godshorn II, Primus der Staffel vier, stehen quasi in den Jubel-Startlöchern ...
Überraschend, aber verdient
Ein Dorfklub und sein kleines Fußball-Wunder. Der TSV Dollbergen ist als Tabellenführer der Kreisliga 1 auf dem Sprung in den Bezirk. „Ein bisschen überraschend kommt das schon, wir sind ja keinesfalls als Favorit in die Saison gestartet“, erklärt Trainer Lars Bischoff. „Doch letztlich stehen wir total verdient ganz oben, nicht nur nach Punkten und mit Glück, sondern vollkommen überzeugend.“
Nur eine einzige Niederlage kassierte der Uetzer Klub in 17 Begegnungen. Mit dem 2:1-Auswärtssieg im Topduell beim direkten Verfolger TSV Sievershausen festigte die junge Dollberger Truppe Platz eins. Und plötzlich rückt der Aufstieg in greifbare Nähe, scheint nur noch eine Formalie.
"Was soll’s? Wir freuen uns natürlich"
„Es ist eine komische Situation. Statt wie üblich dem Endspurt und -höhepunkt entgegenzufiebern, warten wir auf eine Entscheidung am grünen Tisch. Was soll’s. Wir freuen uns natürlich“, sagt Bischoff. „Das erste Mal Bezirk. Der Sekt liegt schon kalt. Halbspontan ist auch eine Feier geplant, unter Einhaltung der Corona-Auflagen, da bin ich aber nicht in die Vorbereitung involviert. Nur so viel weiß ich, es wird keinen Empfang auf dem Dollberger Rathaus-Balkon geben.“
So sehen die Abschlusstabellen für die Mannschaften aus der Region Hannover nach Anwendung des Quotienten aus
Souverän zieht der Mellendorfer TV diese Saison seine Kreise an der Spitze der Kreisliga 2. In einer beeindruckenden Konstanz brachte das Team von Coach Matthias Henning seine Qualitäten auf den Platz. Die Mellendorfer haben nicht nur die meisten Punkte geholt, sondern stellen überdies den mit Abstand stärksten Sturm und die stabilste Abwehr der Liga. In allen Belangen meisterlich, sozusagen.
"Wir warten den Tag X ab"
Die Konkurrenz ist längst abgeschüttelt worden. Mit Meilenschritten eilte der MTV dem angestrebten Aufstieg entgegen - und wurde nur von Corona ausgebremst. Der Trainer ist ein zurückhaltender Typ, Vorpreschen ist nicht sein Ding.
„Der Sekt steht noch nicht kalt. Ich bin da vorsichtig. Wir warten den Tag X ab. Aber ich hoffe doch sehr, dass der favorisierte Vorschlag eine Mehrheit findet und somit unsere erbrachte Leistung anerkannt wird. Wobei ich auch keine Skrupel hätte, die aktuelle Saison - wann auch immer - zu Ende zu spielen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns als beste Mannschaft souverän durchsetzen würden.“
Letzte Saison musste der MTV im Relegationsfinale seine Aufstiegshoffnungen begraben. Jetzt ist die Henning-Elf einfach dran.



Was gäbe Felix Dyck dafür, wenn es doch bloß schon so weit wäre. Wohl kaum jemand wartet so ungeduldig auf die ersehnte Nachricht vom Verbandstag, wie der Trainer des TSV Hagenburg. Käme es wie erwartet zum Saisonabbruch und einer Wertung auf Grundlage der Quotientenregel, dürfte der Jubel von Dyck und seinem Team weit über das Steinhuder Meer hinweg zu hören sein.
"Die Bezirksliga zum 30“
Endlich wieder eine Etage höher. In den vergangenen beiden Jahren verpasste die ambitionierte Truppe den Aufstieg jeweils denkbar knapp. Aktuell sind die Hagenburger mit 42 Punkten aus 16 Spielen Tabellenzweiter der Kreisliga Schaumburg – Primus TuS Schwarz Weiß Enzen hat einen Zähler mehr auf dem Konto, allerdings auch eine Partie mehr ausgetragen.
„Es wird für die Mannschaft und für mich persönlich ein sehr emotionaler Tag werden. Nach dem Abstieg in den Kreis 2017 hatte ich mir einen Drei-Jahres-Plan erstellt, mit dem klaren Ziel: Rückkehr in die Bezirksliga. Jetzt ist das dritte Jahr, ich habe just meinen 30. Geburtstag gefeiert. Vielleicht sollte es genau jetzt klappen. Die Bezirksliga zum 30.“ Noch muss Dyck einen Tag auf sein wohl schönstes Geschenk warten.