Besser hätte der Abend im Oman für Niclas Füllkrug wohl kaum verlaufen können. Erstes Länderspiel, erstes Tor im DFB-Trikot, Garant des mühevollen 1:0-Sieges beim 75. der FIFA-Weltrangliste und danach auch noch reichlich Lob aus berufenem Munde. "In der zweiten Halbzeit war unser Spiel schon wesentlich besser als in der ersten Halbzeit", sagte Bundestrainer Hansi Flick bei RTL als er nach dem 45-minütigen Auftritt des Debütanten befragt wurde: "Wir haben einige Hereingaben gehabt und er hat das Tor gemacht. Das hat er sich verdient, weil er auch sonst noch zwei, drei Abschlüsse hatte. Man hat schon gespürt, dass auf dem Platz eine Präsenz vorne da ist. Deswegen kann er und können wir sehr zufrieden sein."
Tatsächlich nahm das insgesamt zähe Spiel der deutschen Nationalmannschaft mit Beginn des zweiten Durchgangs und Füllkrugs Hereinnahme zumindest ein wenig an Fahrt auf. Die Erlösung folgte aber erst in der 80. Minute, als der Stürmer von Werder Bremen ein Zuspiel von Kai Havertz in bester Mittelstürmer-Manier zum entscheidenden Treffer ins Tor beförderte. Eine Vorstellung, die auch den früheren Weltfußballer Lothar Matthäus vollends überzeugte.
"Er ist in der zweiten Halbzeit vorne eine Bereicherung gewesen. Er hatte Abschlüsse und hat nicht nur das Tor gemacht", lobte der RTL-Experte und geriet in der Folge regelrecht ins Schwärmen: "Er ist präsent und arbeitet. Für mich ist er eine Art Straßenfußballer, der weiß, wo das Tor steht aber auch den letzten Pass spielen kann. Er setzt sich durch, weil er körperlich stark ist. Genau dieses Element hat dem Puzzle noch gefehlt." Die "positive Erkenntnis" sei, dass Füllkrug "da ist, wenn man ihn braucht".
Deutschland in der Einzelkritik gegen den Oman
Ob der 29-Jährige nun sogar ein Startelf-Kandidat für den ersten WM-Auftritt am 23. November gegen Japan ist? Flick ließ seine Gedankenspiele weitgehend offen. Klar ist aber: Beim Turnier-Start kann der Bundestrainer nach derzeitigem Stand aus dem Vollen schöpfen. Der zuletzt angeschlagene Thomas Müller ist dann ebenso eine Offensiv-Option wie Serge Gnabry, Jamal Musiala oder Mario Götze, die im Oman allesamt nicht zum Einsatz kamen. "Ich will noch nicht zu viel verraten", meinte der Bundestrainer hinsichtlich seiner Planungen für den WM-Auftakt. Er sagte aber auch: "Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass sie zeigen soll, dass sie bereit ist." Fülkrug habe dies getan.
Füllkrug, der den zweiten DFB-Debütanten Youssoufa Moukoko nach dem Seitenwechsel ersetzte, verfolgt derweil alles betont gelassen. "Am Ende freue ich mich, dass ich helfen konnte, dass wir das Spiel gewinnen", meinte der Torjäger: "Aber man muss das auch alles realistisch einschätzen." Erst in den nächsten Spielen "geht es um alles", sagte Füllkrug: "Da wollen wir erfolgreich sein."
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