Mit seinem elften Saisontor beim 2:1 von Werder Bremen gegen den FC Schalke 04 hat Niclas Füllkrug ein weiteres Bewerbungsschreiben an Bundestrainer Hansi Flick geschickt. Seine Leistungen in den vergangenen Wochen rechtfertigen eine Nominierung für den WM-Kader längst – und spätestens nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Timo Werner sind seine Chancen weiter gestiegen. Doch nun schaut der Werder-Angreifer selbst genau auf seine körperliche Verfassung: In der 60. Minute ging Füllkrug am Samstagabend angeschlagen vom Platz.

Nach dem Spiel klärte der 29-Jährige über seine Beschwerden auf. "Ich bin mit ein bisschen Wadenproblemen, die in die Achillessehne runtergezogen sind, ins Spiel gegangen. Dann haben die Schalker das ein bisschen als Stilmittel angewandt, ab und zu in den Rücken reinzuspringen", sagte er am Sky-Mikrofon und fügte an: "Ich habe auf jeden Fall in einer Aktion ein Knie reinbekommen, danach wurde mir ein bisschen schummrig und schwindlig, das war ein bisschen komisch. Die Wade und die Achillessehne kamen dazu, dann macht die ganze Kette zu. Dann bin ich raus."

Mit Blick auf den Kracher des Tabellensiebten aus Bremen gegen den FC Bayern am Dienstag (20.30 Uhr, Sat.1 und Sky) und der Kader-Bekanntgabe für Katar am Donnerstag klang Füllkrug zumindest ein wenig besorgt, schien das Interview aber nahezu schmerzfrei führen zu können. "Hoffentlich geht es schnell wieder", sagte der SVW-Angreifer. "Wir spielen auf dem Niveau, um uns mit den Besten zu messen, und die Bayern sind die Besten in Deutschland. Dementsprechend würde ich mich freuen. Aber heute sieht es noch nicht so top aus", führte der aktuell zweitbeste Goalgetter der Bundesliga weiter aus.

Auf seine WM-Chancen angesprochen, ließ sich Füllkrug wenig entlocken. "Es ist eine gute Kommunikation in alle Richtungen, die Vereine wissen immer über alles Bescheid, das ist das Wichtigste. Am Ende können wir ja alle noch die fünf Tage warten", sagte er. Schon vor dem WM-Aus von Leipzigs Timo Werner wurden die Forderungen an Flick immer lauter, "Lücke" (Füllkrugs Spitzname wegen seines Namens und seiner Zahnlücke) erstmals für die deutsche Nationalmannschaft zu berufen. Matthäus betonte: "Wenn einer nicht nur die Tore schießt, sondern mit der Mannschaft mitspielt, spielerische Akzente setzt, sich körperlich wehrt, Löcher für andere schafft, dann ist er ein heißer Kandidat auf einer Position, wo wir (für das DFB-Team) jemanden suchen." Zahlreiche Fans sind der gleichen Meinung – einige der Werder-Anhängern sangen lautstark "Lücke für Deutschland" auf der Tribüne.