18. November 2022 / 11:17 Uhr

Niederlande trainiert in Katar mit Arbeitsmigranten – Van Gaal und Co. "verschließen nicht die Augen"

Niederlande trainiert in Katar mit Arbeitsmigranten – Van Gaal und Co. "verschließen nicht die Augen"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bondscoach Louis van Gaal (M.) posiert mit seinen Spielern und den Trainingsgästen. 
Bondscoach Louis van Gaal (M.) posiert mit seinen Spielern und den Trainingsgästen.  © IMAGO/ANP
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Die niederländische Nationalmannschaft hat mit einer besonderen Geste auf die schlechten Lebensbedingungen der Arbeitsmigranten aufmerksam gemacht. 20 ausgewählte Arbeiter durften an einer Trainingseinheit von Bondscoach Louis van Gaal teilnehmen und die "Oranje"-Stars hautnah erleben.

Louis van Gaal strahlte in die Kamera, als hätte er bereits den WM-Pokal gewonnen. Auf den Titel muss der 71-Jährige zwar noch etwas warten, dennoch hatte die gute Laune des niederländischen Nationaltrainers einen Grund. Denn hinter ihm, dem Oranje-Team und vor allem 20 ausgewählten Arbeitsmigranten lag eine ganz besondere Trainingseinheit. Auf Veranlassung der Spieler um Kapitän Virgil van Dijk hatte der niederländische Verband in Doha ein Training organisiert, an dem einige Arbeitsmigranten teilnehmen durften. Die Niederländer wollten damit auf die schlechten Lebensbedingungen dieser Menschen aufmerksam machen.

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Und die Männer aus unter anderem Nepal, Indien, Kamerun, Ghana und Uganda genossen die willkommene Abwechslung. "Ich habe drei Tore geschossen und war in einer Mannschaft mit Frenkie de Jong und Virgil van Dijk. Wir hatten viel Spaß mit den Spielern", sagte der aus Uganda stammende Joseph Makanaga der niederländischen Zeitung De Telegraaf. "Es war ein ganz besonderer Abend. Das ist eine Chance, die nicht viele Menschen bekommen."

Van Dijk: "Wollten ein Zeichen setzen"

Auch die Spieler hatten ihren Spaß. "Hoffentlich war es für sie einer der besten Tage in ihrem Leben. Uns hat es auf jeden Fall viel Energie gegeben", sagte van Dijk, der mit dem Oranje-Team am Montag gegen Senegal in die WM startet. Weitere Gegner in der Gruppe A sind Gastgeber Katar und Ecuador. "Wir verschließen nicht die Augen vor dem, was hier passiert. Deshalb wollten wir ein Zeichen setzen", sagte der Abwehrchef des FC Liverpool.

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