Bundestrainer Joachim Löw hat geschockt auf die Nachricht reagiert, dass sich Niklas Süle einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Der Innenverteidiger des FC Bayern München verletzte sich beim 2:2 gegen den FC Augsburg schwer am linken Knie und soll noch am Sonntag operiert werden. Der langfristige Ausfall des 24-jährigen Nationalspielers sei "eine ganz bittere Nachricht", betonte Löw in einer vom DFB verbreiteten Stellungnahme, "in erster Linie natürlich für Niklas selbst".
Auch den DFB sieht Löw durch den langfristigen Ausfall des Abwehrspielers direkt betroffen. Süle war nach der Ausbootung der Weltmeister Mats Hummels und Jerome Boateng ein Eckpfeiler des Neuaufbaus, den Löw nach dem Fiasko der WM 2018 vorantrieb. "Sein Ausfall ist auch für uns schmerzlich und beeinträchtigt die Entwicklung unserer im Umbruch befindlichen jungen Mannschaft", sagte der Bundestrainer.
Der FC Bayern in Noten: Die Einzelkritik zum Unentschieden beim FC Augsburg
Joachim Löw: Niklas Süle "ist ein Gesicht der jungen Spieler-Generation"
Süle sei, so der Bundestrainer weiter, "ein Gesicht der jungen Spieler-Generation, der wir im Rahmen des Neuaufbaus viel Raum geben, er war ein Fixpunkt in unseren Planungen und hatte sowohl im Klub als auch bei uns seine regelmäßigen Einsätze." Süle hat im letzten Kalenderjahr jedes der elf DFB-Länderspiele über die volle Distanz absolviert - das gilt sonst nur für seinen Teamkollegen und Kumpel Joshua Kimmich.



Löw setzt darauf, dass der 24-Jährige, für den die Verletzung in seiner noch jungen Karriere bereits die zweite schwere am linken Knie ist, rechtzeitig zur EM 2020 wieder fit wird. "Ich bin sicher, dass er sich wieder herankämpfen wird", erklärte Löw. "Aber jetzt werden wir überhaupt keinen Druck aufbauen und ihn weiter bestmöglich unterstützen, das weiß er. Jetzt ist erst einmal das Wichtigste, dass die Operation gut verläuft."
Der Bundestrainer ließ zunächst offen, wie er Süle nach dessen Operation ersetzen will. Mit Matthias Ginter, Thilo Kehrer und Antonio Rüdiger dürften bei den Länderspielen gegen Weißrussland (16. November, Dortmund) und Nordirland (19. November, Frankfurt) drei Kandidaten für die Position nach teils langen Verletzungspausen ins Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft zurückkehren.