Niko Kovac ist zurück. Nach langer TV-Pause hat sich der ehemalige Coach des FC Bayern München erstmals in einem Interview über sein Aus beim deutschen Rekordmeister geäußert - und direkt ein Comeback als Fußball-Trainer angekündigt. In der Sendung "Sport & Talk" beim österreichischen TV-Sender Servus TV sprach der 48-Jährige davon, dass er "jetzt wieder die Spannung" spüre, die nötig sei, eine Mannschaft zu coachen. "Ich gehe davon aus, dass ich im Sommer wieder was machen werde, darauf bereite ich mich vor", sagte der Kroate.



Beim FC Bayern musste Niko Kovac am 3. November 2019 nach einer 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt gehen und wurde durch Co-Trainer Hansi Flick ersetzt, der seitdem 14 Siege in 17 Pflichtspielen vorweisen kann und die Bayern ins Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea (Dienstag 21 Uhr - hier im Liveticker) sowie wieder an die Bundesliga-Tabellenspitze führte. Dass Experten sagen, dass der FCB unter Flick nun besseren Fußball spielen würde als unter seiner Führung, lässt Kovac kalt: "Fußball bringt Emotionen mit sich. Viele Leute sagen vieles, das darf man nicht alles ernst nehmen. Ich schaue geradeaus, das ist auch gut so."
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Niko Kovac als Trainer von Hertha BSC im Gespräch
In den vergangenen Monaten machte Kovac mit zwei Stadion-Besuchen auf sich aufmerksam: So wurde der Ex-Bayern-Trainer einen Monat nach seiner Entlassung bei mehreren Spielen in der Premier League auf der Tribüne gesichtet. Zudem beobachtete der Coach den Sechzehntelfinal-Einzug seines Ex-Klubs Eintracht Frankfurt in der Europa League. Zuletzt wurde Kovac immer wieder mit einem Job bei Hertha BSC in Verbindung gebracht - gerade nach dem Rücktritt von Jürgen Klinsmann: "Jeder weiß, dass Niko jemand ist, der in Berlin geboren ist und der für Hertha BSC gespielt hat", sagte Hertha-Manager Preetz Mitte Februar bei Sky und schloss ein Engagement des Kroaten im Olympiastadion nicht aus.
Kovac selbst will sich aber nicht unter Druck setzen lassen. Es gebe viele gute Ligen, sagte er nun im österreichischen Fernsehen und nannte England und Spanien. "Auch die Bundesliga ist immer interessant. Viel größer als Bayern gibt es nicht. Aber das ist mir egal. Wenn ich mich mit einem Klub identifizieren kann, werde ich es machen." Derzeit scheint Kovac aber mit seiner vielen Freizeit zufrieden. "Ich genieße die Zeit", sagte der arbeitslose Trainer. So habe der große Football-Fan unter anderem den Super Bowl in Miami besucht und sei nun seit zwei Wochen in Salzburg Skifahren gewesen.
Zeit beim FC Bayern: Niko Kovac blickt positiv zurück
Kovac kann bereits in jungen Jahren auf eine erfolgreiche Trainer-Karriere zurückblicken. Als Trainer der kroatischen Nationalmannschaft (2013 bis 2015) qualifizierte sich der ehemalige Bundesliga-Profi für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Bei Eintracht Frankfurt (2016 bis 2018) wendete Kovac als Trainer in seiner ersten Saison bei den Hessen noch den Abstieg in der Relegation ab, in der Saison 2017/18 folgte der DFB-Pokal-Sieg und die Qualifikation für die Europa League. Als Nachfolger von Jupp Heynckes gewann er mit den Bayern (2018 bis 2019) in seiner ersten Saison das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal, ehe er wegen Misserfolgs nach einem Fehlstart in die neue Saison entlassen wurde.
Die Bayern-Trainer seit Giovanni Trapattoni
Missen will Kovac die Zeit nicht: "Ich blicke sehr positiv zurück. Ich war dreieinhalb Jahre in der Bundesliga. Ich kann nach dieser Zeit sagen, ich bin ein besserer Trainer geworden. Die Zeit in München war sehr lehrreich und sehr erfolgreich", sagte der Fußball-Lehrer, der die Erfahrungen aus der Bayern-Zeit für die künftigen Aufgaben "nutzen" will..