Niko Kovac ist es leid. Der Trainer mag sich beim FC Bayern nicht mehr pausenlos zu unzufriedenen Fußball-Profis in seinem Luxuskader und grummelnden Reservisten äußern. „Ab dem heutigen Tag werde ich nur noch über Spieler reden, die gespielt haben. Alle anderen werden, wenn sie spielen, wieder in den Fokus rücken“, verkündete der 47 Jahre alte Kroate am Donnerstag, als er in der Pressekonferenz zum Bundesliga-Topspiel bei Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr) auf Thomas Müller angesprochen wurde. Der Vize-Kapitän steht seit einigen Wochen nicht mehr in der Startelf - ein Aufreger in München.
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Über einen Bankdrücker, der im Gegensatz zu Müller beim jüngsten 1:0 gegen Hertha BSC auch nicht als Einwechselspieler zum Zuge gekommen war, sprach Kovac dann aber doch. Abwehrspieler Rafinha erteilte er für dessen Trainerkritik eine scharfe Rüge. „Niemand darf sich über die Mannschaft, den Verein und die Spieler stellen - und nicht so kritisch über den Trainer äußern“, erklärte Kovac ruhig, aber sehr bestimmt im Ton.
Für Bayern-Trainer Kovac ist das Thema damit vom Tisch
Der Trainer berichtete von einer Aussprache mit dem 33 Jahre alten Abwehrspieler, der sich nach Kovacs Version für die Klage über seine Reservistenrolle auch vor der Mannschaft entschuldigt habe. „Damit ist das Thema vom Tisch“, versicherte Kovac. Allerdings fügte er noch einen Satz hinzu: „In dieser Form darf das nicht passieren.“



Rafinha hatte nach dem Hertha-Spiel seinen Frust rausgelassen und auch Kovac verbal angegriffen. „In letzter Zeit ist der Trainer nicht korrekt zu mir“, sagte Rafinha. Bei Kovacs Vorgängern Jupp Heynckes, Carlo Ancelotti und auch Pep Guardiola habe er regelmäßig gespielt. „Ich trainiere gut, spiele aber keine Rolle“, klagte Rafinha.
Gibt Kovac Rafinha in Abwesenheit Kimmichs eine Chance?
Der Ärger entlud sich wohl auch, weil Rafinha mit einem Einsatz gegen die Berliner gerechnet hatte. Schließlich gilt er nach der Sperre von Joshua Kimmich für das Champions-League-Rückspiel im Achtelfinale gegen den FC Liverpool am 13. März in München als Ersatzmann des Nationalspielers auf der rechten Verteidigerposition. Rafinha erhofft sich dementsprechend vorab genügend Spielpraxis.
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Zwei Möglichkeiten bleiben noch, am Samstag in der Bundesliga gegen den Tabellendritten Mönchengladbach sowie eine Woche später gegen den VfL Wolfsburg. Mit seiner Trainer-Kritik könnte sich Rafinha jedoch ins Abseits manövriert haben, auch wenn Kovac bemerkte: „In der Emotion nach einem Spiel sagt man manchmal etwas, was man am nächsten Tag bereut.“
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