*Nordhausen. *„Unser Auftritt war extrem enttäuschend“, resümierte Enrico Große, Co-Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 nach der 0:2 (0:2)-Auswärtspleite seines Teams beim FSV Wacker Nordhausen am Freitagabend. „Wir haben den Anfang verpennt. Das 1:0 spielt Nordhausen dann natürlich in die Karten. Die waren vor dem Tor einfach abgezockter, wir haben zu umständlich agiert“, so Große.
Enrico Große: "Nordhausen war vor dem Tor kaltschnäuzig und hat hier verdient gewonnen"
Der Gastgeber, bei dem Ex-Nulldrei-Kicker Rafael Makangu trotz Knieproblemen überraschend in der Startelf stand, bestimmte vor 1050 Zuschauern im Albert-Kuntz-Sportpark vom Anpfiff weg die Partie und kehrte nach fünf sieglosen Spielen wieder zurück in die Erfolgsspur. Wacker-Kapitän Nils Pfingsten-Reddig brauchte keine lange Anlaufzeit und traf bereits nach drei Minuten zur frühen Führung für seine Farben. Nach Zuspiel von Offensivspieler Nils Pichinot verwandelte der 33-Jährige das Leder aus rund 13 Metern. Die Babelsberger, bei denen die zuletzt gesperrten Ugurtan Cepni und Philip Saalbach in die Startelf zurückkehrten, waren auch in der Folgezeit vornehmlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. Entlastung nach vorne konnte zunächst nur wenig geschaffen werden. Die erste Torannäherung gab es durch Angreifer Andis Shala, dessen Distanzschuss das Nordhausener Tor aber deutlich verfehlte (18.). Wirklich zwingende Tormöglichkeiten konnten sich die Babelsberger, bei denen Merphi Kwatu zum zweiten Mal in Folge in der Startelf stand, nicht erarbeiten. Kurz vor der Pause dann die Vorentscheidung. Pfingsten-Reddig, der auf 209 Einsätze in der dritten Liga verweisen kann, versenkte einen Freistoß aus rund 25 Metern sehenswert im Tor von SVB-Keeper Kevin Otremba. Der 1,97 Meter große Hüne hatte beim gefühlvoll über die Mauer gezirkelten Ball keine wirkliche Abwehrchance.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Cem Efe mit Enes Uzun, der Leon Hellwig ersetzte, eine frische Offensivkraft aufs Feld – ohne allzu große Wirkung. Mit der beruhigenden Zwei-Tore-Führung im Rücken agierte Nordhausen aus einer kompakten Defensive und ließ bis zum Schlusspfiff wenig zu. Die Gäste hatten zwar wie gewohnt viel Ballbesitz, taten sich aber auf dem schwer zu bespielenden Geläuf weiter schwer. Einzig ein von Matthias Steinborn auf die Torwartecke gezogener Freistoß brachte FSV-Torhüter Tino Berbig in leichte Schwierigkeiten. „Wir hatten das Spiel in der zweiten Halbzeit zwar im Griff, konnten aber keine richtige Durchschlagskraft entwickeln“, berichtete Große weiter. „Nordhausen war vor dem Tor kaltschnäuzig und hat hier verdient gewonnen.“
Im dritten Anlauf nach dem Drittliga-Abstieg im Jahr 2013 kassierte der SVB somit die dritte Niederlage bei Wacker Nordhausen und blieb nach zwei 0:1-Pleiten erneut ohne Torerfolg. Die Filmstädter liegen mit 38 Zählern weiter auf Platz sechs. Nordhausen als Zweitplatzierter hat sich vorläufig auf zwei Punkte an Ligaprimus Zwickau rangeschoben, der erst am Sonntag (13 Uhr) beim FSV 63 Luckenwalde aktiv ist und zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.
FSV Wacker Nordhausen: Berbig – Schulze, Hanne, Herröder, Bergmann – Peßolat, Langer (62. Becken) – Pichinot, Pfingsten-Reddig, Rischker (74. Behrens) – Makangu (65. Schlüter).
SV Babelsberg 03: Otremba – Mihm, Saalbach, Akdari, Cepni – Hellwig (46. Uzun), Sindik – Kwatu (57. Grundler), Cubukcu, Steinborn – Shala.
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