Jesse, Jesse! In der 68. Minute habe ich nur noch entsetzt die Hände vor die Augen geschlagen. André Silva rein, Yussuf Poulsen raus. Wie bitte? Yussi hatte doch gerade getroffen – und dann das?! Da fällt einem gar nichts mehr ein. Außer der Elfer vom Mittwoch.
Ging gut. Trotz alledem. RB war ja auch mal wieder RB. Jeder machte alles. Jeder half jedem. Jeder wollte gewinnen. Christopher Nkunku mit Artistik im Strafraum, Angelino mit starkem Abwehrspiel, Tyler Adams als der agile Überall, Amadou Haidara als der Motor im Mittelfeld. Die Abwehr machte den Fels, der Angriff nicht alles famos, aber mitreißend und mit Zug zum Tor. Verdammt gefährlich sowieso.



Ist RB jetzt und mit diesem lange ersehnten Sieg über die Truppe im Biene-Maja-Trikot over the hump (Jesse-Marsch-Sprech)? Also über den Berg? Hoffentlich. Aber man kennt ja die Diva RB der laufenden Saison. Eben noch hui, das nächste Mal auweia. Dass der BVB-Druck am Schluss nicht wieder in einem Tor zu später Minute endete, ist erst einmal ein gutes Zeichen. Wie das Dauer-Pressing, die Dauer-Attacke, die Dauer-Lust am Spiel. Über ein paar Chancen im Hundert-Prozent-Bereich, die wieder nicht mit Erfolg endeten, kann man mal den Mantel des Schweigens decken. Aber sie hätten schon frühzeitig geholfen.
Der Express der zweiten Halbzeit jedenfalls kann gern wieder aufs Gleis. Dann verfliegt auch mal der Tor-Fluch. Nicht in jedem Spiel gelingt Josko Gvardiol schließlich so ein Butterpass wie jener auf Nkunku. Schade eigentlich!
Anzeige: Erlebe die Relegation zwischen dem Hamburger SV und VfB Stuttgart auf WOW und fiebere live mit!