„Der Kapitän der Pokalsiegermannschaft erhält diesen Titel völlig zu Recht“, fand Niedersachsens Innen- und Sportminister Boris Pistorius in seiner launigen Laudatio, „wer erinnert sich nicht gerne an die Sensation im Olympiastadion“. Es war der 23. Mai 1992, der den inzwischen 58-jährigen Surmann zur Legende machte. Um 17.58 Uhr führte er seine krassen Außenseiter auf den Berliner Rasen, um 20.30 Uhr stemmte er als Kapitän stolz als Erster den DFB-Pokal in die Luft.
50 Legenden von Hannover 96 - und was aus ihnen wurde
"Unglaublich, was damals geschehen ist"
Eine der größten Überraschungen der deutschen Pokalgeschichte war da gelungen. Der Zweitligist hatte den Erstligisten Borussia Mönchengladbach in einem dramatischen Finale mit 4:3 im Elfmeterschießen bezwungen, Surmann denkt „noch heute oft daran. Es ist eigentlich unglaublich, was damals geschehen ist.“ Surmanns Männer schenkten 96 die bislang letzte Trophäe der Vereinshistorie, offensichtlich haben die Fans das nicht vergessen. Und so wurde der „treue Rote“, wie Pistorius ihn nach 357 Spielen für Hannover in zwölf Jahren und mit 39 Toren nannte, mit 31 Prozent der Stimmen ziemlich eindeutig gewählt.



Surmann siegt knapp vor Sievers
„Ich hätte mich für Hans Siemensmeyer entschieden“, sagte Surmann, jetzt Leiter einer Fußballschule, auf der Bühne ganz bescheiden und drückte seinen Designer-Pokal fest ans Herz, „aber ich freue mich natürlich sehr über diese tolle Auszeichnung“. Surmann siegte vor Pokalheld Jörg Sievers (22 Prozent), Ex-Torjäger Michael Gue (13), Ex-Nationalspieler Siemensmeyer (9) und Zweitligarekordtorschütze Dieter Schatzschneider (6) – und darf sich nun „Legende des hannoverschen Fußballs“ nennen. „Klingt gut“, freute sich der Geehrte.