Leipzig. Die Siegesserie ist gerissen! Trotz 1:0-Führung und streckenweise überlegener Spielführung reicht es für RB Leipzig am Sonntagnachmittag nur zu einem 1:1-Unentschieden (0:0) gegen Eintracht Frankfurt. Damit geben die Messestädter nach sechs Erfolgen in Serie in der Bundesliga erstmals wieder Punkte ab. Der Abstand auf Tabellenführer und Titelverteidiger Bayern München verdoppelt sich auf vier Zähler.
Abseitstor von Orban
Zum Spitzenspiel laufen die Roten Bullen mit selbst gestalteten bunten Bällen auf den Platz. Unter dem Motto „Unser Ball ist bunt“ setzt RB damit ein Zeichen gegen Diskriminierung während der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Und Offensive zeigen sie nicht nur gegen fehlende Gleichberechtigung, sondern direkt auch im Spiel. Die Hausherren pressen stetig und gut. Justin Kluivert hat den Führungstreffer schon nach sieben Minuten auf dem Fuß, trifft aber bloß Frankfurts Keeper Kevin Trapp. Später netzt Willi Orban nach einem Freistoß zwar ein, stand zuvor aber im Abseits – der Treffer zählt nicht. Zu allem Unglück verletzt sich auch noch Dayot Upamecano früh am rechten Oberschenkel und muss ausgewechselt werden. Für ihn kommt Lukas Klostermann.
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Bei der SGE ist die Abwesenheit von Martin Hinteregger, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte, spürbar. Wirklich Druck können die Adler zunächst nicht aufbauen. Erst nach einer knappen halben Stunde schaffen sie es, das Spiel in die neutrale Zone des Spielfeldes zu verlagern. Die Begegnung ist jetzt offensiv geprägt, die Mannschaften agieren angriffslustig und engagiert im Zweikampf – insgesamt 21 Fouls stehen nach 45 Minuten zu Buche. Schiedsrichter Felix Zwayer ist dennoch sparsam mit den gelben Karten. In der 15. Minute kassiert Amin Younes eine nach einem Foul an Yussuf Poulsen. Kluivert holt sich kurz vor dem Pausenpfiff eine wegen seines Angriffs gegen Makoto Hasebe ab. In die Pause geht es mit einem 0:0.
Viel Tempo in der zweiten Hälfte
Die versäumten Chancen in der ersten Hälfte machen die Leipziger nach Wiederanpfiff schnell vergessen. Es ist kaum eine Minute gespielt, da netzt Emil Forsberg ein. Zuvor hatte sich Kluivert an einem Distanzschuss versucht, doch Trapp war zur Stelle – zumindest so halb. Denn das Leder prallte von seinen Handschuhen ab und fiel direkt auf den Fuß von Forsberg. Im zweiten Durchgang sind die Roten Bullen spritziger unterwegs, haben mehr Energie als in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit. Die Eintracht scheint immer einen Schritt zu spät oder einen Meter zu weit weg zu sein.
Aber lange bleibt das nicht so. In der 61. Minute legt André Silva quer auf Daichi Kamada und der gleicht aus. 1:1 also nach einer guten Stunde. Beflügelt vom Ausgleich, machen die Frankfurter mehr Druck. RB muss zwar mehr verteidigen, kommt aber dennoch zu der einen oder der anderen Chance, wie in der 74. Minute, als sich Poulsen nicht gegen Trapp behaupten kann. Danach soll mit Christopher Nkunku und Dani Olmo, die für Poulsen und Kluivert eingewechselt werden, frischer Wind ins Spiel kommen. Nkunku zumindest hat in der 79. Minute das 2:1 auf dem Fuß, aber Trapp ist zur zu Stelle. Den frischen Wind hat aber nicht nur RB. In der 81. Minute kann der eingewechselte Luka Jovic die Frankfurter zur Führung schießen, schiebt aber knapp am Kasten von Peter Gulacsi vorbei. Für einen Treffer reicht es aber bis zum Abpfiff auf beiden Seiten nicht mehr.