Die Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam haben auch ihre zweite lange Heimreise aus Freiburg im Breisgau innerhalb einer Woche mit leeren Händen angetreten. Bei der 0:1 (0:0)-Niederlage am Sonntagnachmittag zeigten die Brandenburgerinnen eine Woche nach dem DFB-Pokal-Aus gegen den SC Freiburg zwar eine Reaktion auf die jüngste 3:6-Pleite, nutzten aber ihre teils hochkarätigen Chancen nicht.
So sammelten die Turbine-Fußballerinnen zwar wieder viele Kilometer, aber eben keine Punkte. Dass es die Potsdamerinnen außerdem verpassten, die gleichzeitige 0:1-Niederlage des Tabellendritten aus Hoffenheim gegen Essen für sich zu nutzen, dürfte die Stimmung im Mannschaftsbus auf der fast siebenstündigen Rückfahrt zusätzlich getrübt haben. Trainer Sofian Chahed war ohnehin angefressen: „Wir haben ein besseres Spiel gemacht, sind aber extrem verärgert über die Schiedsrichterleistung. Wir spielen hier um Europa und dann passiert sowas, das ist nicht bundesligatauglich“, schimpfte er nach dem Abpfiff. Der Grund für seinen Ärger: In der 13. Minute hatte die Unparteiische Christina Biehl seiner Elf einen aussichtsreichen Vorteil genommen und auf Freistoß entschieden. Ein Pfiff, der aus Chaheds Sicht durchaus Einfluss auf den Spielverlauf nahm. „Wenn wir da das 1:0 schießen, wäre es ein anderes Spiel gewesen“, war er sich sicher. Die Schiedsrichterin habe sich zwar später für das Wegpfeifen des Vorteils entschuldigt, aber kaufen könne man sich dafür ja auch nichts, ärgerte sich der Potsdamer Coach.
Turbine Potsdam unterliegt 0:1 beim SC Freiburg
Dabei gab ihm der gute Auftritt seines Teams durchaus auch Grund zur Zufriedenheit. Mit zunehmender Spieldauer konnten sich die Gäste zeitweise richtig in der gegnerischen Hälfte festsetzen und hatten so auch die größte Möglichkeit im ersten Durchgang, als Johanna Elsig nach einer Ecke von Karen Holmgaard auf das Tor köpfte, aber an der stark reagierenden Lena Nuding im Sportclub-Gehäuse scheiterte (40.).
Apropos Torhüterin – das war ja auch bei Turbine zuletzt so eine Sache. Diesmal gab Chahed Neuzugang Emma Lind wieder den Vorzug zwischen den Pfosten. Und die Schwedin zeigte direkt nach Wiederbeginn eine Glanztat, als sie gegen Janina Minge im letzten Moment klärte (46.). Die Partie wurde zum munteren Schlagabtausch, in dem aber nur Hasret Kayikci Zählbares verbuchte. Die elfmalige deutsche Nationalspielerin nutzte eine doppelte Unsicherheit der Turbine-Abwehr zum Tor des Tages. Erst sprang Johanna Elsig der Ball zu weit vom Knie weg, dann legte Sara Holmgaard unfreiwillig vor, die Torschützin nahm den Ball volley und ließ Emma Lind in der 79. Minute keine Abwehrchance. Im direkten Gegenzug war Potsdam, das bis weit in die Nachspielzeit um den Ausgleich bemüht war, nah dran, doch Sara Holmgaard traf mit ihrer Bogenlampe nur die Querlatte (80.).
„Wir haben das sehr, sehr gut gemacht“, lobte der Potsdamer Trainer den Auftritt seiner Elf, „nur nach vorne waren wir nicht effektiv genug.“ Wie es geht, hat der SC Freiburg vorgemacht.
Turbine Potsdam: Lind – K. Holmgaard, Elsig, Agrez, S. Holmgaard – Orschmann (70. Gerhardt), Graf (78. Ehegötz), Barth (85. Weidauer), Höbinger (85. Bahnemann) – Kössler (78. Mesjasz), Cerci
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