09. Dezember 2021 / 17:28 Uhr

Nur noch eine Rückrunde: Trainer Pohle macht im Sommer Schluss beim SV Dedensen

Nur noch eine Rückrunde: Trainer Pohle macht im Sommer Schluss beim SV Dedensen

Christian Purbs
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Beobachtet das Spielgeschehen: Dedensens Trainer Sascha Pohle.
Beobachtet das Spielgeschehen: Dedensens Trainer Sascha Pohle. © André Tautenhahn
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Nach achteinhalb Jahren ist die Ära des Cheftrainers beim Kreisligisten vorbei. Lame Duck also? Von wegen! "Wir werden jetzt erst recht Vollgas geben.“

Der SV Dedensen muss sich für die nächste Saison einen neuen Trainer suchen. Nach fast acht Jahren beim Kreisligisten hat Trainer Sascha Pohle dem Verein mitgeteilt, dass er nach dem Ende der aktuellen Spielzeit nicht mehr zur Verfügung steht. „Das ist ein sauberer Abschluss zum Saisonende ohne Streit und Groll. Ich bin mir sicher, dass der Mannschaft ein frischer Wind durch einen neuen Trainer guttun wird“, sagt Pohle.

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Diesen Schritt habe er sich reiflich überlegt, „die Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen. Das habe ich der Mannschaft auch so gesagt. Mein oberstes Anliegen war, dass der Verein die Chance und genug Zeit hat, einen neuen Trainer zu finden“ sagt Pohle. Im Januar 2014 übernahm der heute 38-Jährige das Team in der 1. Kreisklasse, mittlerweile hat sich der SV Dedensen im oberen Drittel der Kreisliga etabliert. Auch in dieser Saison gehört der SV zu den besten Mannschaften der Liga. Mit 16 Punkten bei erst acht absolvierten Spielen ist Dedensen als Tabellenvierter der Staffel 3 noch in Reichweite zum Spitzentrio.

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"Nach all den Jahren schleifen sich Dinge ein"

Sportlich gibt es demnach keine Probleme beim Kreisligisten, die aktuelle Situation habe auch nichts mit seiner Entscheidung zu tun, sagt Pohle. Der für ihn ausschlaggebende Grund sei ein anderer gewesen. „Ich bin seit Januar 2014 in Dedensen Trainer. Das waren fast acht tolle Jahre, in denen wir für unseren kleinen Verein eine Menge erreicht haben. Nach all den Jahren schleifen sich aber einige Dinge ein, manches stagniert ein bisschen. Dieses Gefühl ist immer stärker geworden. Deshalb bin ich der Meinung, dass ein Tapetenwechsel auf der Trainerposition für die Mannschaft, den Verein und mich der richtige Schritt ist. Neue Ansprachen und neue Inhalte werden gut für das Team sein“, sagt der SV-Coach.

Spartenleiter Sprehn sieht saubere Trennung

Wie es dann im Sommer weitergeht, darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht, sagt der 38-Jährige. „Meine Entscheidung hat nichts mit einem anderen Verein zu tun, es gibt aktuell auch keine Anfragen. Das hätte ich unserem Klub auch offen und ehrlich gesagt. Ich habe schon Lust, auch weiterhin als Trainer zu arbeiten, eine Pause muss nicht unbedingt sein. Ich werde mir anhören, was da kommt und schauen, ob was für mich dabei ist. Wenn nicht, dann ist das aber auch kein Beinbruch. Dann hätte ich mal Zeit zum Durchatmen.“

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"Wir haben uns in acht Jahren nur einmal angeschrien"

Von einer sauberen Trennung spricht auch Frank Sprehn. „Die Art und Weise, wie es gelaufen ist, war gut, Sascha hat mit offenen Karten gespielt. Es ist schade für uns, dass er aufhört, denn er ist ein Toptrainer“, sagt der Spartenleiter des SV Dedensen. Probleme bei der Zusammenarbeit habe es in all den Jahren kaum gegeben. „Wir waren fast immer einer Meinung und haben uns in den acht Jahren nur einmal angeschrien“, berichtet Sprehn. „Ich hatte irgendwann einmal den A-Platz gesperrt, Sascha wollte dort aber unbedingt trainieren. Am nächsten Tag war das aber auch wieder vergessen.“ Nun werde sich der Verein zügig auf die Suche nach einem Nachfolger machen. „Unser Ziel ist es, den neuen Trainer schon im Januar oder Februar der Mannschaft vorzustellen“, sagt Sprehn.

Rückrunde abschenken? "Braucht niemand denken"

Bis zum Saisonende im Mai wird jedoch Pohle noch das Sagen haben. Der scheidende Trainer ist sich sicher, dass er die Mannschaft noch erreicht und die Spieler mitziehen werden. „Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen“, sagt Pohle, der mit dem SV auch im Achtelfinale des Kreispokals steht. „Es braucht niemand zu denken, dass wir die Rückrunde abschenken. Wir werden jetzt erst recht Vollgas geben.“

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