Antonio Conte ist nicht länger Cheftrainer der Tottenham Hotspur. Dies bestätigte der Klub am späten Sonntagabend. Auf den Italiener, der ursprünglich noch einen Vertrag bis zum Saisonende besaß, folgt nun interimsweise bis Saisonende Cristian Stellini. Der 48-Jährige arbeitete zuvor unter Conte als Co-Trainer. Techniktrainer Ryan Mason, der 2021 noch als Interimscoach fungierte, steigt ins Co-Traineramt auf und wird dem Italiener assistieren.
Laut Klub-Mitteilung sei die Trennung, die sich bereits abgezeichnet hatte, "in beiderseitigem Einvernehmen" erfolgt. "Wir haben noch zehn Premier-League-Spiele zu spielen und wir kämpfen um einen Champions-League-Platz. Wir müssen alle zusammenrücken", wird Präsident Daniel Levy in der Mitteilung zitiert. Jeder müsse sich für die bestmögliche Platzierung des Klubs verbessern, hieß es weiter.
Ein Grund für die Conte-Entlassung könnte die Wutrede des Trainers vor der Länderspielpause sein. Der Italiener hatte sich nach dem vergangenen Spieltag der Premier League, bei dem seine Mannschaft eine zwischenzeitliche 3:1-Führung gegen Southampton noch verspielt hatte und am Ende nur Remis spielte, mächtig über seine Spieler und den Verein aufgeregt und schonungslos mit ihnen abgerechnet. "Wir haben wieder gezeigt, dass wir kein Team sind. Wir sind elf Spieler, die das Feld betreten. Ich sehe egoistische Spieler. Ich sehe Spieler, die sich nicht gegenseitig helfen wollen, die kein Herz zeigen", polterte er los.
Conte übernahm den Trainer-Posten bei den Spurs im November 2021 von Nuno Espirito Santo. Der Italiener, der bei seinen bisherigen Stationen einige Titel einfuhr, darunter unter anderem dreimal die italienische Meisterschaft mit Juventus Turin sowie ein Mal mit Inter Mailand, sollte auch den Londonern zu ihrem ersten Titel-Erfolg seit knapp 30 Jahren verhelfen. Dies gelang nicht – in der ersten halben Spielzeit führte er die Spurs auf den vierten Platz und schaffte die Qualifikation für die Champions League. Auch in dieser Saison ist der Klub auf einem guten Weg, sich direkt für die Königsklasse zu qualifizieren, in den Pokal-Wettbewerben scheiterte man allerdings frühzeitig.
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