Der Deutsche Fußball-Bund hat Altkanzler Gerhard Schröder mit sofortiger Wirkung die Ehrenmitgliedschaft entzogen. Darüber wurde am Freitag auf dem DFB-Bundestag in Bonn ohne Gegenstimmen abgestimmt.
Damit reagierte der Verband auf die bislang fehlende Bereitschaft des 77-Jährigen, als Folge des von Russland geführten Kriegs gegen die Ukraine seine Führungspositionen bei staatlichen russischen Energiekonzernen niederzulegen.
"Leider ist Gerhard Schröder nicht den zahlreichen Bitten nachgekommen, sich von seinen Ämtern zurückzuziehen und von dem Angriffskrieg Russlands zu distanzieren", erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch.
Schröder hat das Vorgehen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin bislang nicht verurteilt und hält weiterhin an seinen Posten in russischen Staatsunternehmen fest. Zuletzt war bekannt geworden, dass Schröder für Gespräche mit Putin über den Krieg nach Moskau gereist ist. Schröder ist seit langem mit Putin befreundet. Der Altkanzler ist für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft
Ehrenmitgliedschaft für Hannelore Ratzeburg
Derweil wurde Hannelore Ratzeburg "für ihre außerordentlichen Verdienste" zum Ehrenmitglied des DFB ernannt. Ratzeburg war Mitglied im DFB-Präsidium und seit 2007 Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball und zuvor Vorsitzende des DFB-Ausschuss für Frauenfußball.
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