30. März 2022 / 23:42 Uhr

Oldenburger SV dreht Spiel beim TSV Pansdorf – am Ende jubeln beide

Oldenburger SV dreht Spiel beim TSV Pansdorf – am Ende jubeln beide

Finn Hofmann
Lübecker Nachrichten
Am Ende konnten der TSV Pansdorf und Oldenburger SV jubeln. Beide stehen in der Meisterrunde der Oberliga.
Am Ende konnten der TSV Pansdorf und Oldenburger SV jubeln. Beide stehen in der Meisterrunde der Oberliga. © Hofmann/hfr
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Vor rund 400 Zuschauern am Techauer Weg holte der Oldenburger SV einen wichtigen Auswärtssieg. Trotz 0:1-Pausenrückstand drehten die Gäste das Spiel und gewannen 2:1.

Beide Mannschaften mussten mit einem Auge nach Reinfeld schauen, wo der SV Preußen Reinfeld den SV Eichede empfing. Für Pansdorf hätte ein Remis für das Erreichen der Meisterrunde in jedem Fall gereicht, für den OSV wäre bei einem Remis eine Reinfeld-Niederlage nötig gewesen. Beide Mannschaften wollten sich jedoch nicht auf Schützenhilfe verlassen und spielten auf Sieg.

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Vor allem der TSV Pansdorf legte los wie die Feuerwehr und stand von der ersten Minute an mit beiden Füßen auf dem Gaspedal. Malte Villbrandt, Nils Krampe und Felix Krüger ließen erste gute Abschlüsse liegen. In der 21. Minute besorgte Villbrandt die mittlerweile hochverdiente Führung. Erst nach einer guten halben Stunde bekam der OSV das Powerplay der Hausherren in den Griff und kam zu ersten Torraumszenen. Die 1:0-Pausenführung war aufgrund der Vielzahl an Chancen dennoch hochverdient.

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Der OSV änderte zur zweiten Hälfte taktische Kleinigkeiten. Spielertrainer Kevin Wölk ließ sich fortan immer wieder in die Viererkette zurückfallen, um mehr Druck über die Außenverteidiger erzeugen zu können. Tatsächlich übernahmen die Gäste im zweiten Durchgang merklich mehr die Initiative und drückten sofort auf den Ausgleichstreffer. Nur eine Minute nach Wiederbeginn rettete TSV-Verteidiger Julian Gerlach in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten OSV-Stürmer Finn Severin. Kurz darauf verpasste der OSV mit einer Doppelchance erneut den Ausgleich. Erst köpfte Felix Krüger einen Kopfball von Freddy Kaps gerade noch von der Linie, den Nachschuss von Marvin Freund rettete Gerlach verletzt am Boden liegend, als TSV-Keeper Patrick Raube bereits geschlagen war (48.).

Die Partie wurde mit zunehmender Spieldauer hitziger, viele Fouls unterbrachen den Spielfluss. In der 67. Minute foulte Ben Böbs Pascale Janner im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte René Klein sicher mit einem harten Schuss in die Tormitte (68.). In der 83. Minute dezimierten sich die Gastgeber selbst, nachdem Etienne Grimm zum zweite Mal die Gelbe Karte sah und des Feldes verwiesen wurde. Kurz darauf nutzte der OSV die Unordnung in der TSV-Hintermannschaft. Finn Severin schloss ein Dribbling mit einem platzierten Linksschuss zum 2:1-Endstand ab.

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Oldenburgs Rene Klein verwandelt einen Elfmeter zum 1:1 gegen TSV Pansdorf (30.03.2022).

Pansdorf-Coach Helge Thomsen, der sich während des Spiels nicht nach dem Spielstand aus Reinfeld erkundigte, wechselte zum Schluss nochmals offensiv, brachte den wegen Krankheit geschwächten Stürmer Finn-Luca Anders in die Partie. Der OSV verteidigte die Führung letztlich jedoch ins Ziel und beendet die Süd-Staffel der Flens-Oberliga somit auf dem dritten Platz. Aufgrund der 0:3-Pleite des SV Preußen Reinfeld jubelten in Pansdorf am Ende auch die Verlierer. Während sich der OSV im Mannschaftskreis als die „Nummer Eins im Kreis“ feierte, sangen und sprangen die Schwarz-Weißen zu „nie mehr Landesliga“…

Die Stimmern zum Spiel:

Pansdorf-Coach Helge Thomsen: „Wir haben hier heute die besten ersten 30 Minuten seit Jahren gesehen. Wir haben in dieser Phase auch spielerisch überzeugt. Oldenburg war mit dem einen Tor mehr als gut bedient. Wir hätten das zweite Tor machen müssen. Der Matchplan war ganz klar, dass wir voll vorne raufgehen und zeigen, dass wir hier gewinnen und nicht auf andere Plätze gucken wollen. Das hat man gesehen. Trotzdem ärgert es mich, dass wir es nicht geschafft haben. Nach hinten raus fehlte bei einigen die Kraft. Es war uns klar, dass es am Ende schwer wird, aber die Jungs haben alles reingefeuert.

Oldenburg-Coach Kevin Wölk: „Pansdorf kam mit sehr viel Wucht. Das haben wir aber auch erwartet. Wir kommen aus einer zweiwöchigen Pause und da ist es logisch, dass man die Mannschaft sofort unter Druck setzen will. Sie haben uns nicht ins Spiel kommen lassen und sind verdient in Führung gegangen. Zweite Halbzeit habe ich eine sehr starke Oldenburger Mannschaft gesehen. Ich kann mich an keine Chance der Pansdorfer im zweiten Durchgang erinnern. Man hat zum Ende hin gemerkt, dass beide Mannschaften mit den Kräften am Ende waren. Vor allem freut es mich für Finn, dass die Waffe endlich mal gezogen hat. Er hat sich das Tor erarbeitet. Alles in allem bin ich sehr stolz auf die Mannschaft. Ein Lob muss ich heute der Schiedsrichterin aussprechen.

OSV-Fußballobmann Andreas Brunner: „Pansdorf war in der ersten Halbzeit einen Tick aggressiver als wir. Da hatten wir Glück, dass wir nicht noch ein zweites Gegentor bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir klar besser, sodass der Sieg insgesamt verdient ist. Dass nun zwei Ostholsteinische Mannschaften in der Aufstiegsrunde sind, besser geht‘s nicht!“

OSV-Stürmer Freddy Kaps: „In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass wir in der Absicherung nicht gut waren. Immer, wenn wir etwas Offensives probiert haben, war Pansdorf griffig und immer wenn sie den Ball erobert haben, ging es sofort tief ab. Da waren sie echt gut und die Führung zur Halbzeit war hochverdient. In der zweiten Halbzeit haben wir gut umgestellt, sodass es danach deutlich unser Spiel war."

TSV: Raube – Wossidlo, Gerlach (90. Anders), Sommer, Mess – Böbs (90. Facklamm), Miljic, Krüger (90. M. Manthe), Villbrandt (79. Kounas), Krampe – Grimm.


OSV: Prokoph – Freund (66. Schröder), Achtenberg, Galke, Klein (87. Schmidt) – Janner, Wölk – Kaps, Junge, Kränzke (46. Brauer) – Severin.

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