„Wir möchten gerne gestalten und nicht nur verwalten. Dies ist allerdings nach aktuellen Erkenntnissen leider nicht möglich, da Rot-Schwarz nun mal ein Breitensportverein ist und Fußball leider nur eine von vielen Sportarten ist“, musste Jacobsen mit Bedauern feststellen. In der Vergangenheit mussten die drei für die sportlichen Belange zuständigen Akteure jedenfalls nur allzu oft feststellen, dass sich ihr tatsächliches Aufgabenfeld und der damit verbundende zusätzliche Zeitaufwand weit über ihr eigentliches Tätigkeitsfeld erstreckte.
„Wir Fußballer waren häufig auf uns allein gestellt und haben uns sogar teilweise durch selbst akquirierte Sponsoren selbst finanziert. Anspruch und Wirklichkeit liegen bei diesem Verein jedenfalls sehr oft sehr weit auseinander. Die Ziele des Vereins, die der Spieler und die der handelnden Personen drifteten zunehmend immer weiter auseinander. Schon vor achtzehn Monaten haben wir gespürt, dass wir nach unseren zwei Aufstiegen an ein Limit gekommen sind. Doch wir wollten dies zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz wahrhaben“, sagt Jacobsen, der im Nachhinein festgestellt hat, dass es für ihn wohl klüger gewesen wäre, wenn er bereits schon früher den Rückzug angetreten hätte.
Erschwert wurde ihm diese Entscheidung jedoch durch die familiäre Atmosphäre und die zahlreichen sympathischen Menschen im Umfeld des Vereins. „Ursprünglich wollten wir die Saison noch bis zum Ende durchziehen und den Klassenerhalt sicherstellen, aber in der jüngeren Vergangenheit gab es einen Vertrauensbruch, der uns keine Wahl lässt, als nun bereits zum Jahreswechsel unsere Koffer zu packen“, erklärt der langjährige Coach der Rot-Schwarzen.
Ein Abschied, der Jacobsen jedoch nicht leicht fällt und der mit reichlich Wehmut einhergeht, schließlich stand er immerhin fast acht Jahre bei den Rot-Schwarzen an der Seitenlinie, von denen vor allem die ersten sechs überaus erfolgreich verliefen. „Wir haben uns in der RSK-Familie sehr wohl gefühlt und sind dem Verein für diese großartige Zeit sehr dankbar. Ich jedenfalls gehe mit einigen Tränen in den Augen und wünsche dem Verein den Klassenerhalt und zukünftig nur das Beste.“
Fußballmüde sind Jacobsen und seine Mitstreiter jedoch in keinster Weise. Nur zu gerne würden sie ihre geballte Energie irgendwann einem neuen Verein zur Verfügung stellen. Ob und wann das sein wird, steht jedoch noch in den Sternen.
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Klickt euch durch die Fotos zum Verbandsligaspiel zwischen dem TSV Flintbek und der SSG Rot-Schwarz Kiel (01.12.2019):