Der FC Bayern hat Thomas Tuchel zum Nachfolger von Julian Nagelsmann gemacht. Einen Tag nach offiziellen Verpflichtung des 49 Jahre alten Trainers haben sich der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic zur Entscheidung geäußert. Auf der Pressekonferenz am Samstagmittag sagte Kahn, dass man nicht über die Qualität des neuen Chef-Coaches diskutieren müsse: "Wenn man seinen Werdegang anschaut – das ist beeindruckend. Eine Truppe wie PSG zu führen, ist nicht einfach, mit so vielen Superstars umzugehen. Er hat sie ins CL-Finale geführt. Auch bei Chelsea hat er vom ersten Tag an sehr erfolgreich gearbeitet. Es ist eine beeindruckende Vita. Da steckt immer auch eine persönliche Entwicklung dahinter", erklärte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters.
Die Münchner Entscheider waren spätestens nach dem jüngsten 1:2 in Leverkusen und dem Verlust der Tabellenführung in der Bundesliga nervös geworden und zu der Erkenntnis gekommen, dass man eine Veränderung vornehmen müsse. Tuchel soll mit dem besten und auch mit Abstand teuersten Personal der Liga dauerhaft für Erfolge und attraktiven Fußball sorgen. "Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir so einen Trainer brauchen, der viele Erfahrungen gesammelt hat, auch im Ausland", erklärte Salihamidzic: "Am Dienstagabend haben wir uns getroffen, hatten ein sehr gutes Gespräch. Er war von der ersten Sekunde an sehr heiß, wir haben viel gesprochen."
Tuchel musste im vergangenen Herbst beim FC Chelsea die Segel streichen. Mit den Londonern hatte er 2021 noch die Champions League gewonnen, in Folge des Investorenwechsels schwand aber seine Rückendeckung bei den "Blues". 2018 war der gebürtige Krumbacher bereits heißer Kandidat bei den Bayern auf den Trainerposten. Doch die Münchner zögerten für Tuchel zu lange. Er ging stattdessen zu Paris Saint-Germain, Bayern engagierte letztlich Niko Kovac. Fünf Jahre später kommt es doch noch zur Zusammenarbeit.