Nach langem Zögern hat sich das IOC um seinen deutschen Präsidenten Thomas Bach in Abstimmung mit Gastgeberland Japan nun doch zu einer Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio wegen der andauernden Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie durchgerungen. Statt ab 24. Juli 2020 sollen diese nun erst 2021 über die Bühne gehen. Der Entschluss war in einer gemeinsamen Telefonschalte gereift, nachdem es wenige Tage zuvor noch geheißen hatte, das IOC wolle sich eine Frist von vier Wochen gönnen, um über eine mögliche Verschiebung der Spiele zu befinden.



Die internationale Presse befürwortet die Verlegung der Großveranstaltung in Tokio, zu der es erstmals bei Olympischen Spielen der Neuzeit kommt. Und doch fallen die Reaktionen der Medienschaffenden differenziert aus. Während der englische Independent schreibt, die Entscheidung komme – insbesondere aus Sicht der Athleten – "keinen Moment zu früh", glaubt das schwedische Aftonbladet fast schon euphorisch, die auf 2021 verschobenen Spiele könnten "die größte Sportparty weltweit aller Zeiten" werden. Kritische Stimmen drehen sich vor allem um die wirtschaftlichen Folgen der Verlegung, insbesondere aus Sicht von Japan, das nun wohl die Kosten tragen muss.
Internationale Pressestimmen zur Olympia-Verlegung:
Zahlreiche deutsche Sportler, darunter Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, reagierten mit Freude und Erleichterung auf den Entschluss Japans und des IOC. Aber auch Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), begrüßte die Entscheidung. Diese sei "ein wichtiger Schritt", meinte der Funktionär. Hörmann hatte das IOC zuvor noch hart für dessen abwartende Taktik kritisiert.