Was bereits seit gut zwei Wochen zu vermuten war, ist nun eingetreten: Die Fußball-Regionalliga wird in diesem Jahr keine Spiele mehr durchführen. Das gab der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) am Freitagabend nach einer Präsidiumssitzung bekannt. Damit ist auch ein Re-Start am 4. Dezember, wie er vom Verband zunächst geplant war, vom Tisch. Über die Fortsetzung des Spielbetriebes im Jahr 2021 will der Verband „unter Beachtung der politischen Entscheidungen und behördlichen Verfügungslagen befinden“.
„Die Vorzeichen sind für mich ganz klar gewesen. Der Verband kann sich nicht über politische Vorgaben hinwegsetzen“, sagt Ingo Kahlisch,Trainer des FSV Optik Rathenow. Er kann die Entscheidung grundsätzlich verstehen, auch wenn er mit seiner Elf gerne noch in diesem Jahr das ein oder andere Punktspiel ausgetragen hätte.




„Ich kritisiere den Verband ja auch schon einmal, aber diesmal muss ich den NOFV ausdrücklich loben. Sie hatten einen klaren Plan, um den Spielbetrieb fortzuführen“, sagt der Rathenower Trainer. Die Fortführung des Spielbetriebs ist vor allem am Bundesland Berlin gescheitert, da dort keine Freigabe für den Spielbetrieb erteilt wurde.
„Auch einige Berliner Vereine haben sich quer gestellt, wobei ich das nicht ganz nachvollziehen kann“, sagt Ingo Kahlisch, der mit seinem Team noch bis zum 17. Dezember trainieren wird. Denn laut NOFV könnte die Regionalliga womöglich im Januar wieder starten. „Der 20. Januar ist genannt worden, aber auch das hängt dann ja von den politischen Voraussetzungen ab“, sagt der Rathenower Trainer.
Viermal Training steht pro Woche auf dem Programm
Er würde sich einen Start im Januar durchaus wünschen und wird sich mit seiner Mannschaft darauf auch intensiven vorbereiten. „Wir trainieren weiter, auch samstags, denn da können wir auf den Rasenplatz“, sagt Ingo Kahlisch, der „sehr viel Spaß, aber auch die nötige Konzentration“ bei seinen Spielern im Training beobachtet.
„Wir können uns keine vier Wochen ohne Training erlauben – andere Teams trainieren zweimal am Tag und können das leichter kompensieren. Wir müssen uns in Schwung halten, auch wenn es ohne konkretes Ziel schwer ist. Aber wir brauchen eine Perspektive“, erklärt Kahlisch warum er seine Mannschaft nicht in die vorzeitige Winterpause schickt. Fünf oder sechs Wochen ohne Training seien für den FSV Optik einfach tödlich.
Das war das Samstag-Training des FSV Optik Rathenow
Über angedachte neue Modelle, die Saison sportlich zu Ende zu führen, hat Ingo Kahlisch eine klare Meinung. „Von irgendwelchen Auf- und Abstiegsrunden oder Play-Offs halte ich gar nichts. Wir müssen die Saison vernünftig zu Ende bringen oder es sollte abgebrochen werden.“ Ein Start sollte dann aber unbedingt im Januar erfolgen, haben einige Mannschaften noch bis zu 28 Spiele auszutragen. Ein Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus wird dann wohl zur Normalität werden und gerade kleine Vereine, wie den FSV Optik, vor große Herausforderungen stellen.