Was nach seinem Wechsel vom FC Ingolstadt zum VfL Wolfsburg passieren sollten, hatte sich Paulo Otavio ganz anders vorgestellt. Den ersten Teil der Vorbereitung konnte er unter Neu-VfL-Trainer Oliver Glasner absolvieren, Ende Juli gab's dann allerdings den Rückschlag. Lange Zeit hatte er mit muskulären Problemen zu kämpfen. "Am Anfang habe ich gedacht, es sind nur Schmerzen. Da denkt man, man steht am nächsten Morgen auf und alles ist gut", erzählt Otavio. "Aber dann guckst du in den Kalender und siehst, dass schon vier Wochen vorbei sind."
Die meisten Bundesliga-Spiele für den VfL Wolfsburg
Lange Zeit arbeitete er für seine Rückkehr. "Meine Frau und meine Mutter haben mir sehr dabei geholfen", schildert der Außenverteidiger. Jetzt ist er zurück und durfte gegen Kiel 45 Minuten ran. "Es war etwas komisch, aber gut", so der 24-Jährige. "Ich war das erste Mal in meiner Karriere so lange raus - über 70 Tage." Daher fiel es ihm auch nicht so leicht, in der Partie Fuß zu fassen. "Normalerweise hast du ein gutes Gefühl, aber der Kopf denkt viel nach, die Beine machen dann nicht so richtig mit", sagt Otavio.



Zwei- bis dreimal schaltete er sich nach vorn mit ein, ließ seine Schnelligkeit aufblitzen. Nach hinten hatte er aber noch so seine Probleme, oft lief er nur hinterher - so wie vor dem 0:1. Ungestüm legte er Salim Khelifi im Sechzehner, den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst. "Da fehlt mir noch das richtige Timing. Ich brauche noch etwas Zeit", sagt der Abwehrmann. In den nächsten Wochen will er beim VfL wieder angreifen, "es ist alles wieder auf null", so Otavio. "Ich bin überzeugt, dass meine Chance kommt, erst mal möchte ich jetzt fit bleiben."