Behindertensportlerin Denise Schindler (34) hat eine Verlegung der Paralympics gefordert. „Es ist unverantwortlich, uns Sportler und Sportlerinnen lange hinzuhalten“, sagte die Radsportlerin dem Magazin Bunte und betonte: „Spiele während einer weltweiten Ausbreitung des Coronavirus widersprechen dem olympischen Geist, der ja gerade das Zusammenkommen in die Welt tragen will. Unter diesen Umständen können die Spiele kein Fest werden. Die soziale Verantwortung gegenüber der ganzen Welt gebietet eine Absage.“


Bislang halten die Organisatoren an den Plänen fest, Olympia vom 24. Juli bis 9. August und die Paralympics vom 25. August bis 6. September in Japans Hauptstadt Tokio auszurichten. "Das IOC bleibt den Olympischen Spielen Tokio 2020 uneingeschränkt verpflichtet", teilte das IOC am Dienstag mit. Auch die japanischen Veranstalter halten an der Austragung fest.
Schindler: "Befürchte ungewollte Corona-Party"
Eine Tatsache, die Schindler nicht nachvollziehen kann. Es werde „unweigerlich Ansteckungen unter tausenden Athleten und vielen Betreuern im Olympischen Dorf geben“, sagte Schindler. „Ich befürchte eine ungewollte Corona-Party und dann eine zweite Welle, wenn die Athleten wieder in ihre Länder zurückkehren.“
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Die dreifache Medaillengewinnerin bei Paralympics sprach sich für eine Verlegung in das kommende Jahr aus: „Meine sportlichen Ziele gingen in meiner Karriere immer vor, aber jetzt müssen wir Athleten und Athletinnen alle einen Teil dazu beitragen. Persönliche Ambitionen auf Gold, Silber und Bronze müssen da jetzt zurückstehen.“ Mit ihrer Meinung steht Schneider nicht allein - auch einige Olympia-Kollegen wie Speerwerfer Thomas Röhler und Kanute Ronald Rauhe stellen die Gesundheit trotz aller bisherigen Anstrengungen vor die sportlichen Belange.
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