Der Plan schien aufzugehen für die deutschen Wasserballer. Rechtzeitig zum Olympiaqualiturnier in Rotterdam ist das Nationalteam fit, belegte beim Vier-Nationen-Turnier in Hamburg Rang zwei hinter dem EM-Dritten Montenegro. Schnell und ausdauernd zeigte sich die DSV-Auswahl. Bereit, in den Niederlanden (geplant vom 22. bis 29. März) nach einem der letzten drei Tickets zu greifen, die für Tokio zu vergeben sind.
Wegen des Coronavirus ist das entscheidende Turnier aber verschoben worden. „Das ist natürlich ein Schlag für uns, wir haben eine absolut gute Leistung gezeigt“, sagte Nationaltorhüter Moritz Schenkel von Waspo 98 Hannover. Das Turnier soll nachgeholt werden und ist nun vom 31. Mai bis 7. Juni angesetzt.



Waspo-Abwehrchef Real überzeugt
Beim 10:9-Auftaktsieg in Hamburg gegen Rumänien warf DSV-Kapitän Julian Real drei Tore. Der 30-Jährige ist auch bei Waspo Abwehrchef. Er überzeugte mit drei starken Auftritten, vom Loch im Trommelfell war nichts zu spüren. Real spielte klug, schwamm extrem viel, schaffte Räume und eröffnete seinen Mitstreitern Passwege. In dieser Partie gefiel zudem Waspo-Keeper Kevin Götz, da der von einer Klausur angereiste Schenkel zunächst pausierte.
Es folgte ein 14:10 über Georgien und eine 10:12-Niederlage gegen Montenegro. Bei der EM hatte das Team von Bundestrainer Hagen Stamm dieses Duell noch 3:10 verloren. Im Schlussviertel vergaben die Deutschen beim Stand von 10:10 zwei Chancen zur Führung, ehe die Gäste zweifach trafen.
Eine endgültige Nominierung für Rotterdam gab es ohnehin noch nicht, weil einige Auswahlspieler erkrankt sind. Schenkel, Götz und Real sollten für die Olympiaquali jedoch gesetzt sein. Reiko Zech fehlte in Hamburg erkältet und wäre wie der an der Schulter verletzte Niclas Schipper (White Sharks) nur als Nachrücker infrage gekommen. Durch den Aufschub könnten die Karten aber wieder neu gemischt werden.
Das ist das Aufgebot von Waspo 98 Hannover in der Saison 2019/20:
DSV-Auswahl verpasst optimalen Zeitpunkt
Vorgestern hatte der europäische Verband LEN zunächst alle internationalen Spiele verlegt, der Weltverband FINA richtete eine Coronataskforce ein. „Die Gesundheit geht vor“, kommentierte Schenkel, dem die Enttäuschung wegen der Verlegung jedoch anzumerken war. Immerhin gibt es jetzt Klarheit, wenngleich die DSV-Auswahl den optimalen Zeitpunkt verpasst. „Wir haben uns exakt auf Rotterdam vorbereitet, das sah sehr gut aus“, so Schenkel. „Mein Traum von Olympia lebt aber weiter, auch wenn es durch die Verlegung bestimmt nicht leichter wird.“
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