11. Februar 2019 / 08:42 Uhr

Per Mertesacker: "Die Premier League hat mehr zu bieten als die Bundesliga"

Per Mertesacker: "Die Premier League hat mehr zu bieten als die Bundesliga"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Per Mertesacker kennt den deutschen und den englischen Fußball bestens - genau wie die Trainer Jürgen Klopp und Pep Guardiola, die jetzt in der Premier League um den Titel kämpfen.
Per Mertesacker kennt den deutschen und den englischen Fußball bestens - genau wie die Trainer Jürgen Klopp und Pep Guardiola, die jetzt in der Premier League um den Titel kämpfen. © imago/Sportimage/RHR-Foto
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Englische Wochen für die Bundesliga-Klubs in der Champions League - Borussia Dortmund, FC Bayern und Schalke 04 bekommen es im Achtelfinale mit Vereinen aus der Premier League zu tun. Wer setzt sich durch - und welche Liga ist stärker? Per Mertesacker hat eine klare Meinung.

Deutsch-Englische Wochen in der Champions League! In den kommenden Tagen geht es in der Königsklasse wieder rund - und das mit gleich drei Duellen zwischen Teams aus der Bundesliga und der Premier League. Der BVB macht den Anfang, der Tabellenführer der Bundesliga gastiert am Mittwoch bei Tottenham. Später folgen die Kräftemessen zwischen dem FC Liverpool und dem FC Bayern (Hinspiel am 19. Februar in Anfield) sowie Schalke und dem zuletzt überragenden englischen Meister Manchester City am 20. Februar. Wer wird sich durchsetzen? Zumindest zwei Duelle sind völlig offen.

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Per Mertesacker kennt beide Ligen bestens. 221 Spiele absolvierte er für Hannover 96 und Werder Bremen in der Bundesliga, 156 für den FC Arsenal in der englischen Premier League. Gibt es einen qualitativen Unterschied? Mertesacker hat eine klare Meinung. "Es gibt noch immer dieses Maß: England steht über uns, vom Finanziellen, der Attraktivität", sagte der 34-Jährige dem Kicker in einem Interview.

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Leroy Sané, Moritz Leitner und Mesut Özil gehören zum deutschen Premier-League-Kontingent. Doch welche ihrer Landsleute sind noch in Englands Oberhaus am Ball? Zur Galerie
Leroy Sané, Moritz Leitner und Mesut Özil gehören zum deutschen Premier-League-Kontingent. Doch welche ihrer Landsleute sind noch in Englands Oberhaus am Ball? ©

Mertesacker: Das ist der Unterschied zwischen Bundesliga und Premier League

Das Potenzial der englischen Eliteliga sei vor allem wegen der besseren finanziellen Lage, Trainern mit einem großen Namen und zahlreichen Topstars größer, sagte der ehemalige Nationalspieler: "Sechs Vereine bewerben sich hier um die vier Topplätze, in Sachen Spannung hat die Premier League jedenfalls mehr zu bieten als die Bundesliga." Dazu kommen die prominenteren Persönlichkeiten - Trainer-Ikonen wie Jürgen Klopp und Pep Guardiola wechselten aus Deutschland nach England, mit ihnen viele Stars wie Leroy Sané, Pierre-Emerick Aubameyang oder Heung-min Son.

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Allerdings wäre es verfehlt, Englands Stärke nur an der größeren Finanzkraft festzumachen. "*Für England steht Tempofußball, das physische Element, es geht rauf und runter; auf der deutschen Seite läuft es taktisch kontrollierter ab", betont Mertesacker, der die *deutlich höhere Spielgeschwindigkeit und der erkennbare Kontrollverlust durch schnelle Ballbesitzwechsel selbst bei Spielen schwächerer Mannschaften als Abwehrchef bei Arsenal kennengelernt hat.

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Tipp von Mertesacker: Das könnte BVB, Bayern und Schalke helfen

Für Mertesacker ist klar: BVB und FC Bayern können sich gegen die Spurs und Liverpool trotz der schlechteren Wettbewerbssituation der Bundesliga Hoffnungen auf den Viertelfinaleinzug machen. Sein Tipp: Die deutschen Vertreter sollten sich schnell mit dem "extremen Tempo" der englischen Klubs vertraut machen. Mertesacker: "Da kommt richtig was zu auf die deutschen Vereine, was sie aus dem Ligaalltag nicht kennen."

Per Mertesacker: Seine Karriere in Bildern:

Per Mertesacker spielte bis zu seinem elften Lebensjahr in seinem Heimatort für den TSV Pattensen. 1995 wechselte er in den Jugendbereich von Hannover 96. Unter Jugendtrainer Jürgen Stoffregen schaffte der 1,98-Meter-Hüne am Profitraining teilzunehmen.  Zur Galerie
Per Mertesacker spielte bis zu seinem elften Lebensjahr in seinem Heimatort für den TSV Pattensen. 1995 wechselte er in den Jugendbereich von Hannover 96. Unter Jugendtrainer Jürgen Stoffregen schaffte der 1,98-Meter-Hüne am Profitraining teilzunehmen.  © Hannoversche Allgemeine Zeitung

Die Bundesliga hat einen entscheidenden Vorteil: Englands Achtelfinal-Bilanz in der Königsklasse ist alles andere als gut, in nur sechs von 18 Versuchen kamen die Vereine in den letzten fünf Jahren weiter. Mertesacker, der im Sommer sein Comeback bei Jugendklub TSV Pattensen geben will, sieht die fehlende Winterpause im englischen Fußball als Vorteil für BVB, FC Bayern und Schalke an: "*Diesen Faktor müssen die deutschen Vereine ausnutzen und das Tempo mitgehen. Sie dürfen sich nicht einschüchtern lassen."*

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