Leipzig. Die monatelange Hängepartie neigt sich dem Ende. Am Freitag tagt das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV). Dann entscheidet sich, wie mit der derzeit ruhenden Saison der Regionalliga Nordost verfahren wird. Die BSG Chemie Leipzig kann auf Tabellenplatz 12 mit einem zweiten Regionalligajahr in Folge rechnen. Doch der seit Wochen anhaltende Findungsprozess, zerrt nicht nur an den Nerven der Betroffenen. Er legte auch die Vertragsgespräche in Leutzsch lahm.
Verträge mehrerer Leistungsträger laufen aus
Abgesehen vom Karriereende von Mittelfeldmotor Daniel Heinze (32 Jahre) und der Vertragsverlängerung von Kapitän Stefan Karau (34) gelten die bestehenden Kontrakte vor allem mit der Defensivabteilung bis zum Sommer 2021. Dazu gehören Benjamin Schmidt (30), Benjamin Boltze (33), Denny Krahl (29), Manuel Wajer (25) und Philipp Wendt (23). Mittelfeldspieler Björn Nikolajewski (19), der in dieser Saison von Energie Cottbus nach Leutzsch wechselte, sowie Flügelspieler bzw. Stürmer Max Keßler (21), der 2018/19 aus der Nachwuchsabteilung von Erzgebirge Aue kam, besitzen ebenfalls Verträge bis 2021.



Zum Ende der aktuellen Saison laufen allerdings auch einige Verträge von Leistungsträgern aus. Dazu zählt auch die Transferüberraschung des vergangenen Sommers: Torhüter Benjamin Bellot (29). Er spielte zuvor beim dänischen Erstligisten Bröndby IF und stand abgesehen vom Heimspiel gegen den BFC Dynamo immer im Tor. In dieser Partie kam Julien Lattendresse-Levesque (29) zum Einsatz, der 2017 vom Lokalrivalen 1. FC Lok zu Chemie gewechselt war.
Trainer bleibt ein weiteres Jahr
Ebenso betroffen: Mittelfeldspieler Andy Wendschuch (32), Florian Schmidt (30), der eines von zwei Toren für den große Derby-Sieg beisteuerte, dem sechsfachen Torschützen Tommy Kind (30) sowie den Mittelstürmern Tomas Petracek (26) und Florian Kirstein (24) oder Linksaußen Alexander Bury (28), der seit 2016 für die BSG spielt. Ihre Verträge enden alle zum 30. Juni.
Auf Sportdirektor Andy Müller-Papra, der im Team auf eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend setzt, wartet also eine Menge Arbeit. Er hatte jüngst immer wieder betont, dass Verhandlungen erst stattfinden könnten, wenn feststeht, wie die Planung zur neuen Saison aussieht. Das könnte vielleicht am Freitag bei der Präsidiumssitzung des NOFV entschieden werden, um endlich Planungssicherheit für die Vereine zu gewährleisten.
Immerhin eine Baustelle muss Müller-Papra nicht beackern: Coach Miroslav Jagatic bleibt ein weiteres Jahr im Leutzscher Holz. Sein Kontrakt verlängerte sich durch den Klassenerhalt automatisch um eine Saison.