19. Mai 2023 / 23:43 Uhr

Märchenhafte Petersen-Show in Freiburg: Streich wird Abschied "nie vergessen", Günter singt Loblied

Märchenhafte Petersen-Show in Freiburg: Streich wird Abschied "nie vergessen", Günter singt Loblied

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Christian Streich (l.) und Christian Günter (r.) lobten Nils Petersen nach dem Freiburg-Spiel.
Christian Streich (l.) und Christian Günter (r.) lobten Nils Petersen nach dem Freiburg-Spiel. © IMAGO/Beautiful Sports/Sportfoto Rudel/Langer (Montage)
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Diese Geschichte ist schon fast zu kitschig: Nils Petersen trifft in seinem letzten Heimspiel als Profi für den SC Freiburg – und sorgt für eine Gänsehautstimmung in der Arena. Die Worte von Teamkollege Christian Günter und dem während des Spiels zu Tränen gerührten Trainers Christian Streich sind emotional.

Es war ein hollywoodreifer Fußball-Abend – mit einem Hauptdarsteller, der einen der wohl würdigsten Heim-Abschiede in der Bundesliga-Geschichte erlebte. Nils Petersen stand nach dem 2:0-Sieg über den VfL Wolfsburg mit Tränen in den Augen auf dem Rasen der Freiburger Arena, sein Trainer Christian Streich war nicht minder emotional. Die Fans auf den Rängen verneigten sich vor dem Edeljoker in seinem letzten Heimspiel als Fußball-Profi, der kurz zuvor für seinen Verein einmal mehr Großartiges geleistet hatte. Nach der Führung durch den erst 39 Sekunden zuvor eingewechselten Kapitän Christian Günter (71. Minute) erzielte nur vier Minuten später der 34 Jahre alte Petersen ein weiteres seiner gefürchteten Joker-Tore.

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"Danke Nils - Niemand ist grösser als der Verein - aber du warst verdammt nah dran", stand auf einem Banner der Freiburger Fans in riesigen Lettern. Genau davor erzielte Petersen seinen Treffer und jubelte fast ungläubig mit den Freiburger Anhängern, während Trainer Streich die Tränen kamen. "Es freut mich für ihn total. Mein Tor heute ist scheißegal. Er hat es sowas von verdient – für all die Jahre, wo er für uns den Kopf hingehalten hat, die Knochen hingehalten hat, uns immer wieder mitunter auch aus der Scheiße gezogen hat", sang Kapitän Günter im Anschluss bei DAZN ein Loblied auf seinen Teamkollegen.

Günter über Petersen: "Ein herausragender Mensch"

Und Günter war in seinem Lob für Petersen kaum zu bremsen: "Ein herausragender Mensch. Eine herausragende Persönlichkeit, immer wieder auch von der Bank. Das musst du erstmal aushalten", adelte der Verteidiger den Ex-Nationalspieler. "Jetzt feiern wir für ihn."

Und Petersen feierte auch mit den Anhängern der Breisgauer. Nach dem Abpfiff kletterte der Stürmer in die Fankurve – und genoss die Party mitten unter den feiernden Fans mit einem Schluck Bier. Günter bezeichnete die Atmosphäre im Anschluss als "Gänsehaut pur". Und auch Trainer Streich zeigte sich von den Feierlichkeiten beeindruckt. Neben Petersen würdigte der Coach auch Jonathan Schmid, der den Verein nach insgesamt elf Jahren verlässt, weil er keinen neuen Vertrag erhält. "Du wirst nie vergessen, dass Jonny jetzt das letzte Heimspiel gemacht hat und der Nils, wir haben so viele Jahre zusammengearbeitet", schwärmte Streich. "Nils ist dageblieben, nachdem wir Fußballtragisch abgestiegen sind und er hat alles richtig gemacht, großartiger Spieler, großartiger Mensch. Ich weiß nicht wie es sein wird ohne ihn in der Kabine und auf dem Platz, aber das Leben geht weiter."

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Petersen über Karriereende: "Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist"

Petersen hatte Ende März sein Karriereende angekündigt: Seit 2015 spielte er für den Sportclub und ist mit nunmehr 104 Toren Rekordtorschütze des Vereins. Gegen Wolfsburg wirkte er so fit wie zu besten Zeiten. Auf die Frage des DAZN-Reporters, warum Petersen trotzdem aufhöre, hatte der Spieler eine klare Antwort parat: "Nach dem Spiel kann man wieder sagen warum, aber manchmal soll man ja auch aufhören, wenn es am schönsten ist und klar frag man sich :'Mensch, wäre es noch gegangen'? Aber wenn man die ganze Saison nimmt, dann ist die sportliche Situation dann irgendwann auch mal auserzählt nach achteinhalb Jahren", so der WM-Teilnehmer von 2018. Sorgen um die Zukunft der Offensive beim SC Freiburg macht er sich nicht: "Da kommen jetzt neue die in diesen Sphären für Furore sorgen können und ich freue mich, dass ich Teil von diesem Klub war und Teil dessen, der den Verein wieder nach oben geführt hat."