Ist die Krise von Thomas Müller beim FC Bayern durch das Aus von Niko Kovac als Cheftrainer jetzt überwunden? Es scheint zumindest so. Unter Flick bekommt der Stürmer wieder Einsatzzeiten in der Startelf und wirkt gelöst. Dennoch war lange Zeit von einem möglichen Abschied des Ex-Nationalspielers aus München die Rede. Sein ehemaliger Teamkollege und Weltmeister Philipp Lahm glaubt nicht daran. "Das ist für mich undenkbar", sagte der 36-Jährige im Interview mit der Münchner Abendzeitung.
Lahm kann sich vor allem aus einem Grund einen Müller-Abschied nicht vorstellen: "Ich glaube nicht, dass der FC Bayern ihm die Freigabe erteilen würde." Für den langjährigen Kapitän des Rekordmeisters ist der Stürmer eine wahre Identifikationsfigur des Vereins. Kaum einer verkörpere das "Mia san mia" so wie Müller. "Er ist einer, der die Mannschaft auch mitnehmen kann, und auch ungemein wichtig für den Verein und die Fans - gerade jetzt", fügte Lahm hinzu.
Mit Hoeneß geht eine "große Ära zu Ende"
Der FC Bayern steckt aktuell in einem Umbruch. Nach der Trennung von Kovac ist der Verein noch auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger, Flick darf nach der 4:0-Gala gegen Borussia Dortmund aber erst einmal weiterarbeiten.
Derweil geht am Freitag eine Ära beim Rekordmeister zu Ende: Uli Hoeneß wird sein Amt als Präsident des FC Bayern aufgeben. Das ist auch für Lahm etwas Besonderes. "Für mich gab es den Verein nicht ohne Uli Hoeneß", meinte der Ex-Kapitän der Münchner. "Es wird eine große Ära zu Ende gehen", beonte Lahm - fügte aber hinzu: "Alles ist zeitlich endlich. Es wird wieder etwas Neues entstehen."
Die Karriere von Uli Hoeneß beim FC Bayern in Bildern
"Neue Zeitrechnung": FC Bayern muss sich neu finden
Lahm macht aber auch deutlich, dass für den FC Bayern mit dem Rückzug von Hoeneß "eine neue Zeitrechnung beginnt. Der Verein wird sich wieder neu und anders finden müssen", erklärte der 36-Jährige. Zudem geht er davon aus, dass sich die Themen, mit denen sich der Verein beschäftigt, andere sein werden als noch unter Hoeneß. Der ehemalige Abwehrspieler vertraut aber trotz den zu erwartenden Veränderungen auf den Bayern-Macher, sich den richtigen Zeitpunkt für seinen Rückzug ausgesucht zu haben: "Uli Hoeneß war immer ein Bauchmensch, der jetzt das Gefühl hat, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um loszulassen."



Oliver Kahn der Richtige für den Vorstandsvorsitz
Oliver Kahn: Die Karriere des "Titans" in Bildern
Für die Zeit nach Hoeneß setzt Lahm vor allem auf seinen alten Mitspieler Oliver Kahn. Den Verein habe es immer ausgezeichnet, das Leute für ihn arbeiten, die aus dem Fußballgeschäft kommen und sich im Fußball auskennen. "Jetzt holt man sich den Fußball-Teil, der in der Führung mit Uli Hoeneß und irgendwann auch Karl-Heinz Rummenigge verloren geht, mit Kahn wieder dazu." Der ehemalige Nationalkeeper soll Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzenden beerben. Für Lahm die richtige Entscheidung: "Es ist wichtig, den Spielern da auf Augenhöhe begegnen zu können. Das war bei Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge so und ist bei Oliver Kahn genauso."
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