26. Juli 2021 / 08:18 Uhr

Platz 13 und Bestzeit nach unruhiger Nacht: Leipziger Schwimmer Ulrich ist glücklich

Platz 13 und Bestzeit nach unruhiger Nacht: Leipziger Schwimmer Ulrich ist glücklich

Frank Schober
Leipziger Volkszeitung
Marek Ulrich 2
Marek Ulrich zeigte bei den Olympischen Spielen eine gute Leistung. © dpa
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Erst spät wurde Marek Ulrich für die Olympischen Spiele nachnominiert. Doch in Tokio zeigte der Leipziger sein Können und unterstrich dies mit einer Bestzeit im Halbfinale. Mit dem 13. Platz erreichte der 24-Jährige Schwimmer mehr, als er erhofft hatte.

Tokio. Es geht bei Olympia schon lange nicht mehr allein um die Teilnahme. Aber es geht um wesentlich mehr als nur Gold, Silber und Bronze. Das beste Beispiel ist der Leipziger Schwimmer Marek Ulrich. Eine Medaillenchance hatte der 24-Jährige nicht, aber der Rückenspezialist geht mit einem absoluten Hochgefühl und einer gehörigen Portion Stolz aus seiner ersten olympischen Einzelstrecke hervor. „Es fühlt sich alles für mich an wie ein Traum“, sagte der SSG-Schwimmer dem SPORTBUZZER nach seinem Halbfinal-Aus über 100 Meter in Tokio.

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Trainer Embacher: "Glücklich und stolz"

Noch einmal legte er eine Steigerung um zwei Zehntelsekunden hin. Eine Bestzeit im Vorlauf (53,74 Sekunden) und eine weitere im olympischen Halbfinale (53,54) – das schafft wahrlich nicht jeder. Ja, Marek Ulrich hat das Optimale aus sich herausgeholt und die Sportstadt Leipzig ebenso wie sein Land würdig vertreten. Platz 13 unter 41 Rückenschwimmern ist viel, viel mehr, als er zu hoffen gewagt hatte, nachdem der 1,99-m-Hüne mit der 25. Zeit gemeldet war.

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„Die Nacht war sehr unruhig und kurz. Ich hatte nach dem Vorlauf keine Zeit, mich zu freuen, wollte ruhig bleiben und mich auf das nächste Rennen konzentrieren.“ Das fand am Montagvormittag japanischer Zeit statt – nicht die Lieblingsstunde der Schwimmer. „Aber wir hatten das extra trainiert, auch morgens unsere Leistung abzurufen. Es nützt dir ja international gar nichts, wenn du nur abends schnell schwimmen kann.“ Er habe versucht, die großen Namen in seinem Semifinale auszublenden, sich auf sein eigenes Ding zu konzentrieren. „Und ich wollte dieses Halbfinale auch genießen. Ich denke, das ist mir gelungen.“ Vor allem auf der zweiten Bahn und beim Anschlag holte er die zwei Zehntel Steigerung heraus. „Ich freue mich so sehr, dass ich hier sein darf. Und ich wollte allen beweisen, dass ich es verdient habe, dabei zu sein.“ Denn wegen ein paar fehlender Hundertstel zur DSV-Norm wurde der Leipziger erst spät nachnominiert.

„Ich bin glücklich und stolz“, sagte Trainer Frank Embacher: „Marek hat alles richtig gemacht. Dass er das Semifinale schafft, hätte ich nicht für möglich gehalten. Ebenso wichtig ist, dass er nun die Lagenstaffel schwimmen darf.“ Nun drücken beide Ulrichs bestem Freund und Zimmerkollegen David Thomasberger die Daumen, der in der Abends-Session am Montag oder am Dienstag früh den deutschen Rekord über 200 m Schmetterling knacken will.

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