Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor möglichen Fan-Ansammlungen bei Geisterspielen in der Bundesliga gewarnt. „Geisterspiele sind eine Gefahr, auch wenn der Veranstalter im Stadion alles tut, damit Hygienevorschriften eingehalten werden, um das Infektionsrisiko so niedrig wie möglich zu halten“, sagte GdP-Vize Jörg Radek in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Es sei das gute Recht der Deutschen Fußball Liga (DFL), einen Plan für den Neustart der Saison auszuarbeiten, „aber er scheint mir nicht alle Aspekte zu berücksichtigen“, sagte Radek.


GdP: Polizei wird bei Menschenansammlungen einschreiten
Es sei vielleicht möglich zu kontrollieren, was im Stadion passiere, sagte der Gewerkschafter. „Für den öffentlichen Raum davor gilt das nicht. Die Stadien werden zu einem potenziellen Ziel von Fans, die ihr Team unterstützen wollen. Das wäre verheerend. Es darf während dieser Pandemie nicht zu großen Menschenansammlungen vor den Stadiontoren kommen. Das ist nicht nur verboten, es wäre unverantwortlich“, sagte Radek. Sollten Fans gegen die wegen der Corona-Pandemie geltenden Auflagen verstoßen, müsse die Polizei „im Sinne der Einhaltung von Sicherheit und Ordnung“ einschreiten. Derlei Ansammlungen hatte es bereits rund um das als Geisterspiel ausgetragene Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln im März gegeben, als Gladbach-Fans vor dem Stadion mit ihrer Mannschaft den 2:1-Sieg feierten.
Fortsetzung oder Abbruch: So ist der Stand in den internationalen Topligen
Die DFL hält eine Fortführung der Saison, die wegen des Ausbruchs der Pandemie seit Mitte März unterbrochen ist, ohne Zuschauer vom 9. Mai an für möglich. Offen ist aber, wann und von wem die DFL und die Klubs mit einer verbindlichen Entscheidung darüber rechnen können.
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