10. Dezember 2022 / 18:58 Uhr

Frustrierter Portugal-Verteidiger Pepe giftet gegen Schiedsrichter und Sieger Marokko: "Wir sind wütend"

Frustrierter Portugal-Verteidiger Pepe giftet gegen Schiedsrichter und Sieger Marokko: "Wir sind wütend"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Pepe (Mitte) war mit der Leistung des argentinischen Referees nicht einverstanden.
Pepe (Mitte) war mit der Leistung des argentinischen Referees nicht einverstanden. © Getty Images
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Portugal-Routinier Pepe hat sich nach der sensationellen Pleite im WM-Viertelfinale gegen Marokko den Frust von der Seele geredet – und gleichzeitig den argentinischen Schiedsrichter und die Spielweise des Gegners scharf kritisiert. Er macht Marokko Zeitspiel-Vorwürfe.

Während sich Superstar Cristiano Ronaldo nach der WM-Schmach im Viertelfinale gegen Marokko sofort weinend in die Kabine zurückzog, ließ Portugals Verteidiger Pepe seinen aufgestauten Frust in einem TV-Interview raus. Der 39-Jährige wütete nach der 0:1-Pleite gegen den Underdog vor allem gegen den argentinischen Schiedsrichter Facundo Tello. Es könne nach dem Viertelfinale am Vortag zwischen Argentinien und den Niederlanden (6:5 nach Elfmeterschießen) "nicht sein, dass ein Argentinier unser Spiel pfeift", kritisierte der aufgebrachte Pepe und fügte an: "Ich glaube nicht, dass er der richtige Mann am richtigen Platz war." Worauf sich die Ansetzungs-Kritik des Innenverteidigers des FC Porto genau stützte, blieb offen. Fakt ist: Portugal wäre ein möglicher Final-Gegner des WM-Halbfinalisten aus Südamerika gewesen.

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Doch nicht nur der Referee machte auf Pepe keinen guten Eindruck. Der ehemalige Star von Real Madrid erhob auch Vorwürfe gegen Gegner Marokko, der seiner Meinung nach kein Interesse an einem fairen Duell gehabt habe. "Sie haben einfach nur auf Zeit gespielt. Wir haben vernünftig gearbeitet. Wir haben gespielt – und die anderen haben einfach nur den Ball liegen lassen und das Spiel verzögert", schimpfte der älteste Torschütze bei einer WM-K.o.-Runde. Acht Minuten Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit seien wegen des Zeitspiels der Marokkaner dann auch "viel zu wenig" gewesen, so Pepe weiter.

Auch Bruno Fernandes kritisiert Schiedsrichter-Ansetzung: "Merkwürdig"

Youssef En-Nesyri erzielte im Al-Thumama Stadion in der 42. Minute das Siegtor für die Nordafrikaner, die sich danach voll auf die Defensive konzentrierten und das gefährliche portugiesische Offensivspiel um Shootingstar Gonçalo Ramos, dreifacher Torschütze beim 6:1 gegen die Schweiz im Achtelfinale, kaum stattfinden ließ. "Wir sind natürlich traurig. Wir wissen, dass wir jeden Gegner auf der Welt angehen können, aber diesmal hat es nicht geklappt", ärgerte sich Pepe über das WM-Aus und beendete sein Wut-Interview mit erneuter Kritik an den Siegern: "Wir sind wütend, weil wir in der zweiten Halbzeit gar nicht spielen durften", sagte der Verteidiger, der sein letztes WM-Turnier gespielt haben dürfte.

Auch Mittelfeldspieler Bruno Fernandes kritisierte die Schiedsrichter-Ansetzung: "Ich finde es sehr merkwürdig, dass bei uns ein Schiedsrichter pfeift, dessen Nation noch im Turnier ist", sagte der 28-Jährige. Es sei sehr komisch, dass keine portugiesischen Schiedsrichter für die WM nominiert worden seien, "weil wir Champions-League-Schiedsrichter haben. Und dieser Schiedsrichter pfeift nicht Champions League", sagte der Profi von Manchester United. Portugals Trainer Fernando Santos wollte die Schuld für das Aus allerdings nicht beim Unparteiischen suchen. "Schiri? Ich denke das nicht. Er hätte in einigen Situationen Foul pfeifen können, aber allgemein denke ich das nicht. Wir hätten mehr tun können, das haben wir nicht geschafft, dafür sollten wir nicht den Schiedsrichter verantwortlich machen."

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