Am Montagabend (18.30 Uhr, live auf Sky) wird es für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg im Klub-Alltag wieder ernst, denn dann gastiert die Mannschaft von VfL-Trainer Tommy Stroot im DFB-Pokal-Achtelfinale beim SC Freiburg. Die Partie ist eine Premiere: Zum ersten Mal überhaupt spielen die Frauen des Sport-Clubs im Dreisamstadion, in das rund 24.000 Fans passen. Beim 3:1 der Männer-Mannschaft gegen Fürth am Samstag hing in der Freiburger Kurve ein Banner mit der Aufschrift: "Montag, 18.30 Uhr, Dreisamstadion - Alle auf Nord!" Der SC hofft also auf einige Extra-Zuschauer am Montag. Vorteil für Freiburg also? "Es könnte auch ein Vorteil für uns sein, dass wir nun nicht im Möslestadion spielen, in dem wir uns in der Liga zweimal in Folge schwergetan haben", sagt Stroot schmunzelnd. Erst Anfang Oktober rang der SC dem VfL ein 2:2 ab, in der Saison zuvor gab es auswärts ein 1:1.
Das Unentschieden in der Liga war ein kleiner Weckruf für den Vizemeister. Die Qualitäten des Gegners habe man nie unterschätzt, betont der 32-Jährige, und so sei es auch kein Geheimnis, dass "dieses Spiel jedem von uns noch sehr präsent ist. Jetzt ist es aber ein Pokal-Spiel, was mit all diesen Dingen eigentlich nichts mehr zu tun hat, denn man schmeißt alles für diesen einen Moment rein." Und der VfL wisse, "was uns erwartet und was der DFB-Pokal generell immer von einem abverlangt. Freiburg wird in dem Spiel alles reinhauen, an der Einstellung wird es also nicht mangeln."
Der Pokal und VfL - das gehört bereits seit Jahren zusammen! Siebenmal in Folge konnten die Wolfsburgerinnen die Trophäe gewinnen und sind somit automatisch die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Steht die beeindruckende Serie auf der Kippe? Die spielerische Dominanz, die das Team in der Vergangenheit ausgezeichnet hatte, bekommt der VfL durch den Umbruch in Mannschaft sowie Trainerteam in der laufenden Saison nur unregelmäßig auf den Platz. Die Statistik gegen den SC spricht aber weiter für die Wolfsburgerinnen: Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine im DFB-Pokal gab es 2019 im Finale - der VfL setzte sich damals in Köln mit 1:0 durch.
Kayikci: "Ein guter Moment, um gegen den VfL zu spielen"
Die Breisgauerinnen, in der Bundesliga auf Platz acht, wittern ihre Chance. "Ich habe den Eindruck, dass es im Moment ein guter Zeitpunkt ist, um gegen Wolfsburg zu spielen. Sie schwächeln ein bisschen. Vielleicht erhöht das unsere Chancen", sagt Freiburgs Top-Torschützin Hasret Kayikci (neun Tore in sieben Pflichtspielen) im Interview auf der DFB-Homepage. "Sie haben weiterhin große individuelle Klasse und sind besser besetzt als wir. Aber das heißt nichts." Dass die Partie im Dreisamstadion stattfindet, motiviere den SC extra. Die Voraussetzungen sind "großartig für ein tolles Fußballspiel".
In den vergangenen zehn Jahren stand der SC Freiburg sechsmal im Halbfinale des DFB-Pokals und einmal im Endspiel. Es sei fast schon tragisch, so die 29-Jährige, "so oft so knapp vor dem Ziel zu scheitern. Manchmal denke ich, dass für uns ein Fluch über diesem Wettbewerb liegt. Unsere Historie im Pokal ist noch unvollendet. Deshalb hoffe ich wirklich, dass wir dieses Jahr den Titel holen können."
SC-Trainer Daniel Kraus sagt auf der Klub-Homepage: "Wir sind sicherlich nicht der Favorit, Wolfsburg ist individuell sehr gut besetzt. Sie spielen momentan eine schwankende Saison, haben aber trotzdem die Mehrzahl der Spiele gewonnen." Der 37-Jährige wisse, dass "wir auf eine gute Mannschaft treffen, die viel Tempo und Physis hat". Für die Gastgeberinnen gehe es darum, "selbst offensiv und defensiv als Team zu funktionieren. Wir wollen unsere Leidenschaft auf den Platz bringen. Ich hoffe auf viele Fans, die das erste Spiel im Dreisamstadion für uns zu etwas ganz Besonderem machen."
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