Luckenwalde.„Ich war schon als kleiner Stippi immer im Karl-Liebknecht-Stadion und habe bei den Spielen der ersten Männermannschaft zugeschaut – da war das alles noch weit weg und schien unerreichbar“, erinnert sich Regionalliga-Fußballer Sascha Guthke an seine Zeit im Nachwuchs des SV Babelsberg 03. Am Freitag (19 Uhr) trifft der 22-Jährige mit seinem aktuellen Team vom FSV 63 Luckenwalde im Karl-Liebknecht-Stadion auf seinen Nachwuchsverein.
Fast ein Dutzend Ex-Babelsberger bei Luckenwalde
„Natürlich ist das etwas Besonderes. Für mich persönlich ist es das erste Mal, dass ich in diesem Stadion auflaufe.“ Neben Guthke haben mit FSV-Co-Trainer Heiko Bengs sowie den Spielern Sven Roggentin, Tobias Francisco, Clemens Koplin, Maximilian Gerlach, Alexander Ost, Jonas Schmidt, Felix Nachtigall und Pascal Borowski, der sich dem FSV erst in der Winterpause anschloss und die Rückennummer acht erhält, gleich neun weitere Teammitglieder eine Babelsberger Vergangenheit. „Natürlich war das Spiel in Babelsberg schon ein Thema, man tauscht sich über Erfahrungen aus und freut sich in diesem Stadion, mit einer ganz speziellen Atmosphäre, auflaufen zu können“, berichtet Guthke, der sich Babelsberg 03 im zweiten E-Jugend-Jahr anschloss.
Mit dem Kicken begann er beim FV Turbine Potsdam, wo er mit Robert Andrich (heute bei Drittligist Dynamo Dresden unter Vertrag) spielte. Beim SVB durchlief er alle weiteren Nachwuchsmannschaften und führte in seinem letzten Jahr im Verein die A-Junioren in der Regionalliga als Kapitän aufs Feld. Zum Sprung in die erste Mannschaft der Potsdamer reichte es im Sommer 2012 dennoch nicht. „Für mich war das ein Ziel, ich wollte zumindest regelmäßig mittrainieren“, erzählt Guthke. „Im Verein hat sich zu dieser Zeit aber viel geändert, mit Christian Benbennek kam ein neuer Trainer. Man konnte mir keine andere Perspektive bieten, als mich über Einsätze in der zweiten Mannschaft zu empfehlen. Das hat mir nicht gereicht – deshalb habe ich mich nach einem Oberligisten umgesehen“, sagt der Rechtsfuß, der sich im dritten Semester seines Lehramtsstudiums für Mathematik und Sport an der Uni Potsdam befindet.
Seine Wahl fiel auf den FSV 63 Luckenwalde, für den der defensive Mittelfeldspieler in der vierten Saison aufläuft und in der Vorsaison als Leistungsträger mit 25 Einsätzen in der Oberliga Anteil am erstmaligen Regionalliga-Aufstieg des Vereins hatte. In der vierthöchsten Spielklasse verpasste Guthke aufgrund einer Schambeinentzündung mehr als die Hälfte der Hinrunde und stand erst am zehnten Spieltag erstmals im FSV-Kader. In den letzten acht Partien wirkte er jeweils von Beginn an mit. Beim 1:0-Erfolg im Landespokal gegen Drittligist Energie Cottbus bot er eine ganz starke Vorstellung.
Einsatz von Erik Zerna und Mame Mbar Diouf ist fraglich
An diese Leistung müssen Guthke und seine Teamkollegen auch gegen den SV Babelsberg 03 (Tabellenplatz sechs) anknüpfen, wenn es mit dem zweiten Saisonsieg auf fremdem Platz klappen soll. „Unsere Auswärtsbilanz liest sich natürlich nicht gerade rosig und Babelsberg gehört zu den spielstärksten Truppen der Liga. Wir wollen versuchen, sie in Zweikämpfe zu verwickeln und ihnen wenig Räume bieten – und ein bisschen Fußball spielen können wir ja auch“, gibt Guthke die Marschroute für Freitag vor. Verzichten muss die Mannschaft von Trainer Jörg Heinrich dabei definitiv auf die Defensivspieler Clemens Koplin (Gelbsperre) und Kapitän Marcel Hadel (Muskelbündelriss). Hinter den Einsätzen der Angreifer Erik Zerna und Mame Mbar Diouf stehen Fragezeichen.
„Wir wollen trotzdem versuchen eine kleine Serie zu starten und damit am besten in Babelsberg anfangen“, zeigt sich Sascha Guthke optimistisch, dass es nach zwei Niederlagen und der zuletzt abgesagten Partie gegen Oberlausitz Neugersdorf mit dem ersten Punktgewinn im Jahr 2016 klappt. Dieser wäre für den aktuellen Tabellenvorletzten gegen jeden Gegner wichtig, würde im Karl-Liebknecht-Stadion aber sicherlich besonders süß schmecken.
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