Für Spanien ist die Weltmeisterschaft in Katar schon nach dem Achtelfinale beendet. Die "Furja Roja" hatte am Dienstag völlig überraschend gegen Außenseiter Marokko das Nachsehen – musste sich nach einem zähen Schlagabtausch im Elfmeterschießen beugen (0:3 i. E.). Die Presse ging mit der Auswahl von Trainer Luis Enrique, der seine Zukunft im Nachgang offen ließ, hart ins Gericht und monierte besonders das ertraglose Ballbesitzspiel. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), hat die wichtigsten Reaktionen aus den Medien zusammengetragen.
Spanien
Marca: "Eine Auswahl des Schreckens. Spanien hat bei den letzten beiden Weltmeisterschaften im Achtelfinale verloren. Für ein Land, das über eine der besten Sportstrukturen der Welt verfügt, ist die Bilanz erschreckend. (...) Mit der radikalsten Spielweise aller WM-Teams startete Spanien wie eine Rakete in die Meisterschaft und besiegte Costa Rica mit 7:0. (...) doch im zweiten Spiel, zur Halbzeit, fand Deutschland einen Weg, Luis Enriques Plan zunichte zu machen. Und als hätte Flick den Aus-Knopf für das spanische Team gefunden, verschwand Spanien aus Katar."
AS: "Spanien stirbt wie in Russland. Die Nationalmannschaft scheidet im Elfmeterschießen gegen Marokko aus, wie vor vier Jahren in Russland. Das Spiel der tausend Pässe kracht gegen eine Wand. (...) Spanien hat gegen Marokko verloren und verlässt Katar mit einem einzigen Sieg (7:0 gegen Costa Rica), der uns glauben ließ, wir wären Könige, obwohl wir nach dem, was wir gesehen haben, nur Bettler waren. (...) Die Atlas-Löwen "fraßen" La Roja."
Mundo Deportivo: "Ein totales Fiasko für La Roja! Die spanische Nationalmannschaft fährt auf grausamste Weise nach Hause. Eine herbe Enttäuschung für die Mannschaft von Luis Enrique, der seine Spieler vor der Ankunft in Doha aufgefordert hatte, mehr als 1.000 Elfmeter zu schießen. Sie haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht."
El Pais: "Spanien weiß nichts mit dem Ball anzufangen und scheidet gegen Marokko aus. La Roja mit viel Ballbesitz für nichts."
El Mundo: "Das gleiche Scheitern wie in Russland. (...) Alles deutet auf ein Ende der Ära Luis Enrique hin."
Sport: "Was für ein Schock! Spanien ist aus der Weltmeisterschaft ausgeschieden, nachdem sie in einem schrecklichen Elfmeterschießen verloren haben, in dem sie drei Mal verschossen. Die Seleccion dominierte eindeutig, versuchte alles, aber es fehlten die Tore, um ins Viertelfinale einzuziehen."
Frankreich
L'Equipe: "Spanien, die Niederlage einer entfremdeten Struktur. Offensiv sehr unproduktiv, obwohl es gegen ein defensives Marokko viel Ballbesitz hatte. Spanien litt unter einem starren Positionsspiel, von Spielern, die nicht sehr unternehmungslustig waren und von der marokkanischen Organisation niedergeschlagen wurden. Mehr als ein WM-Aus, eine ideologische Niederlage."
Le Parisien: "Große Sensation, Marokko schaltet Spanien aus! (...) Heroisch, die Atlas Löwen stürzen La Roja im Elfmeterschießen."
England
The Guardian: "Marokko-Fans trommeln Spanien heraus, um Afrika zum Träumen zu bringen und Doha als Einheit zu präsentieren. (...) Spanien hatte anscheinend geplant, die Entscheidung durch tausend Pässe zu verursachen – 1.050, wenn wir genau sind –, aber Marokko, das tief stand, oft mit 11 Mann hinter dem Ball, hielt an der Aufgabe fest, und ihre Verteidigung war ihrem Spitznamen angemessen: die Atlas-Löwen."
The Independent: "Neue Generation, alte Probleme: Wie Spaniens WM auseinanderbrach. Bei diesem Turnier sollte es um Optimismus für die Zukunft gehen, aber der Pessimissismus der Vergangenheit ist nach einer Niederlage im Elfmeterschießen gegen Marokko im Achtelfinale wieder aufgetaucht."
The Times: "Spaniens torscheue Stürmer können nicht mit Pedris Fußballpoesie mithalten. Nachdem der letzte Elfmeter verwandelt war und die Massen der marokkanischen Fans mit dem Jubel begonnen hatten, standen die Spanier in unterschiedlichen Schockzuständen am Mittelkreis. Einer saß allein; Sein Kopf ist gesenkt, seine Arme ruhen auf seinen Knien. Pedro González López blieb dort, wollte nicht sehen, wollte nicht wissen, wollte nicht denken, dass morgen ein anderer Tag sein würde. Pedri, wie er genannt wird, kam als 19-Jähriger zur WM. Er geht als 20-Jähriger. Als Junge gekommen, könnte man sagen, als Mann gegangen. Eine verheerende Niederlage."
The Sun: "Spanischer Schmerz! Luis Enrique verriet, dass Spanien 1.000 Elfmeter im Training geschossen hat, um ein WM-Herzschmerz zu vermeiden – dann trafen sie keinen einzigen.“
Deutschland
Bild: "Die Marokko-Sensation: Außenseiter schmeißt Spanien raus und schreibt Fußball-Geschichte. (...) Den Spaniern versagen vom Punkt die Nerven - kein Strafstoß landet im Netz!"
Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Spanien-Debakel bei der WM. Die spanische Nationalmannschaft erlebt im WM-Achtelfinale einen monumentalen Rückschlag. Der Frust ist anschließend riesig."
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