26. November 2021 / 11:20 Uhr

Problematischer Luxus: RB Leipzig und seine bärenstarken Torhüter

Problematischer Luxus: RB Leipzig und seine bärenstarken Torhüter

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Josep Martinez macht auf sich aufmerksam und ersetzt auch gegen Leverkusen den sich in Quarantäne befindenden Gulacsi.
Josep Martinez macht auf sich aufmerksam und ersetzt auch gegen Leverkusen den sich in Quarantäne befindenden Gulacsi. © Getty Images
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Glücklich ist der Verein, der auf der Torhüter-Position mehrere Optionen hat. Und dabei Typen, die sich auch mit ihrer Reservistenrolle anfreunden und sich dennoch weiterentwickeln. Bei RB Leipzig bekommt mit Josep Martinez nun so ein Typ seine Chancen.

Leipzig. Luxus pur im Tor bei RB Leipzig. Eine der wichtigsten Positionen ist beim sächsischen Fußball-Bundesligisten derart gut besetzt, dass man es sich leisten kann, selbst Nationaltorhüter zu verleihen. Ohne Gefahr zu laufen, plötzlich Probleme zu bekommen. Wenn am Sonntag im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (17.30 Uhr/DAZN) Josep Martinez statt Stammkeeper und Kapitän Peter Gulacsi auflaufen wird, muss niemand Angst haben, dass dadurch Unsicherheit in die Abwehr einzieht.

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Gulacsis Corona-Quarantäne, die frühestens am Montag endet, ist die Chance für den 23-jährigen Martinez, sich zu präsentieren. Dazu hatte er seit seinem Wechsel im Sommer 2020 von USD Las Palmas an die Pleiße nur wenig Gelegenheit. Sein Bundesliga-Debüt feierte er am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit beim 1:2 bei Union Berlin, in dieser Saison durfte er auch beim 1:0 im DFB-Pokal beim SV Babelsberg spielen. Und am vergangenen Mittwoch auch in der Champions League. Nach dem 5:0 über den FC Brügge hagelte es Lobeshymnen für den früheren U21-Nationalspieler Spaniens.

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"Er kann eine große Karriere antreten. Er hat in der Drucksituation ein fehlerfreies Spiel gemacht", urteilte Co-Trainer Achim Beierlorzer, der den in Corona-Quarantäne befindlichen Chef Jesse Marsch vertrat. Was er kann, hatte Martinez bereits in den Vorbereitungsspielen gegen AZ Alkmaar und HSC Montpellier gezeigt, in denen er starke Leistungen ablieferte.

Gulacsi unumstrittene Nummer eins

Und so keinerlei Nachdenken bei den RB-Verantwortlichen über eine vorzeitige Rückkehr des an PSV Eindhoven ausgeliehenen Yvon Mvogo aufkommen ließ. Mvogo, der als Schweizer Nachwuchsauswahl-Torhüter 2017 nach Leipzig kam, hatte sich wegen seiner undankbaren Rolle als Nummer zwei hinter Gulacsi nach Eindhoven ausleihen lassen. Ein Champions-League-Einsatz, sechsmal Europa League, fünfmal Bundesliga und dreimal DFB-Pokal waren ihm zu wenig, um Ambitionen als Schweizer Stamm-Auswahlkeeper anmelden zu können. Doch in Eindhoven ist er derzeit auch nur Reservist, seine Leihe endet zum Saisonende. Fraglich, ob er bei RB danach bessere Perspektiven hat.

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Zumal es auch noch mit Tim Schreiber einen sehr guten deutschen, mit 19 Jahren durchaus perspektivstarken Torhüter gibt. Den hat RB beim Halleschen FC in der 3. Liga geparkt. Schreiber gehört beim HFC zu den Aktivposten und kommt auch nach dieser Saison zurück nach Leipzig.

Was Martinez, Mvogo, Schreiber und den als Backup immer noch aktiven Altmeister Philipp Tschauner eint, ist die Tatsache, dass sie mit Gulacsi eine unumstrittene Nummer eins vor sich haben. Der Ungar ist gesetzt und dürfte seinen Platz im Kasten nicht so schnell räumen. Aber auch er weiß, was es bedeutet, auf der Bank zu sitzen. Nach seinem Wechsel von Schwesterclub Salzburg nach Leipzig 2015 hatte er Publikumsliebling Fabio Coltorti vor sich. Erst als dieser über längere Zeit verletzt ausfiel, bekam der Ungar seine Chance und nutzte sie. Er brachte die Geduld auf, die nun von anderen verlangt wird.

dpa

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