Leipzig. Gerade in Umbruchphasen sind Trainer auf Fußballer angewiesen, die nach zwei Fehlpässen nicht vom Fleisch fallen, Missstände erkennen, sich wehren. Die eingreifen, wenn ein 18-Jähriger auf der Busfahrt zum Spiel laut seine Kopfhörer-Musik mitsingt. Die sich Stars zur Brust nehmen, wenn die vornehmlich an ausgewählten Tagen liefern (Angelino/Paris). RB braucht mehr Gift, mehr Gier, mehr Selbstlosigkeit. Mehr Poulsens, mehr Orbans, mehr Laimers. Gvardiol kann das irgendwann leisten, Simakan ebenfalls. Bis dahin müssen alle eine Schippe drauflegen.
Halbzeiten wie die erste gegen Fürth haben mit den Grundtugenden zu tun. Und wer die nicht bringt, ist fehl am Platz. Ein, zwei Auswechslungen nach 15 Minuten – warum nicht? Dass Poulsen die Partie kippt, spricht Bände. Dieser Mann hat sich alles hart erarbeitet, weiß, was wichtig und wann das große Ganze gefährdet ist.
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Poulsens Kumpel Joshua Kimmich ist Gründer der „We-kick-Corona“-Initiative. Selbst impfen lassen will er sich (noch) nicht, weil er sich (noch) nicht im Besitz der kompletten Impf-Wahrheit wähnt. Kimmichs Vorgehen ist Privatsache, aber auch unsolidarisch. Wenn alle so handeln würden, würde ein Lockdown den nächsten jagen. Kicken darf Kimmich, der auch ohne nennenswerten Bartwuchs für einen Rasierer wirbt, nur deshalb weiter, weil auch für andere Werktätige im Stadion der 3G-Modus gilt. Darauf eine Bratwurst.
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