Für Max Eberl war das Spiel von RB Leipzig gegen Borussia Mönchengladbach (Endergebnis: 3:0) keine Partie wie jede andere. Es sei "natürlich ein besonderes Bundesliga-Spiel, weil ich gegen einen Verein spiele, wo ich 23 Jahre gearbeitet habe", sagte er vor Anpfiff am Sky-Mikrofon. Besonders oder anders vorbereitet habe er sich auf die Begegnung jedoch nicht.
Die bereits im Vorfeld der Partie geäußerte Kritik der Gladbacher Ultras wollte er nicht an sich heranlassen. "Ich möchte das nicht großartig thematisieren, mich interessiert das nicht mehr. Ich will meinen Job hier bei Leipzig machen. Das ist es, worauf ich mich konzentriere." Die mitgereisten Borussia-Anhänger hatten auch währen des Spiels mit Trillerpfeifen rund 19 Minuten lautstark protestiert und zudem mit Bannern und Plakaten ihre Abneigung gegenüber Eberl und RB Leipzig zum Ausdruck gebracht. Wie schon in der Ankündigung wurde der heutige RB-Geschäftsführer als "Charakterschwein" beleidigt.
Es sei "bekannt, wo es herkommt", meinte Eberl zu den wiederkehrenden Beleidigungen. "Ich habe kein Hehl daraus gemacht, dass ich krank war. Und wenn diese Thematik dann negiert wird und das einfach als Wechsel von Gladbach nach Leipzig zusammengefasst wird, dann ist das einfach verkehrt. Und das von Menschen, die andere Menschen ins Fadenkreuz nehmen, die mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden. Ich glaube, da braucht es nicht mehr Kommentare zu."
RB-Leipzig-Boss Max Eberl blickt nach vorne
Der 49 Jahre alte Eberl hatte seinen Vertrag bei der Borussia Anfang 2022 nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen ruhen lassen. Einige Monate später wollte er - inzwischen wieder genesen - diesen Vertrag nicht weiter erfüllen und wechselte stattdessen zum in Gladbacher Fankreisen verhassten Klub aus Sachsen, den er zu Gladbacher Zeiten stets kritisiert hatte.
Eberl war bemüht, die Vergangenheit ruhen zu lassen und nach vorne zu blicken: "Es ist ein anderer Verein, mit anderen Möglichkeiten, mit einer anderen Geschichte. Klar, einer kürzeren Geschichte als Gladbach. Aber ein Verein, der trotzdem ambitioniert ist und das bin ich auch. Und deswegen habe ich mich entschieden, nach meiner Regenerierung wieder einzusteigen bei einem Verein, wo man was gestalten kann und vielleicht endlich auch mal einen Titel zu holen, den habe ich in meiner Karriere nämlich noch nie geholt."
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