Beim fußballerischen Vorweihnachts-Menü war Fortuna Düsseldorf für RB Leipzig am Ende nur eine Vorspeise. Zu ängstlich traten die Rheinländer im Heimspiel auf, zu groß war der Qualitätsunterschied, um den Roten Bullen beim 3:0 wirklich gefährlich zu werden. Klar, dass die Elf von Julian Nagelsmann direkt nach dem Spiel trotz der hohen Belastungen der vergangenen Wochen und nur zwei Tagen Pause schon wieder hungrig auf den Hauptgang schaute.
Denn mit Borussia Dortmund, wo man sich mit drei Liga-Siegen in Folge und dem Einzug ins Achtelfinale der Champions-League nötiges Selbstvertrauen zurückgeholt hat, wartet am Dienstagabend ein echter Leckerbissen. Ähnlich wie RB in im Oktober, erlebte der BVB im November eine Ergebniskrise. Dank eines klaren 4:0-Erfolgs bei Mainz 05 stehen die Ruhrpottler vor dem Spitzenduell aber auf Platz drei – nur vier Punkte hinter der Mannschaft von Julian Nagelsmann.
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Vorsprung als Vorteil
Welche Rolle der souveräne Sieg seines Teams bei der Fortuna für das Duell mit dem Verfolger aus Dortmund spielen kann, erklärte der Bullen-Coach nach der Partie: "Wir haben den alten Abstand wieder hergestellt. Es ist vom Gefühl her nicht so verkehrt, mit einem Vorsprung in so ein Spiel zu gehen. Da hat man den ein oder anderen positiven Gedanken mehr." Sportdirektor Markus Krösche schätzt Leipzig im Westfalen-Stadion nicht nur deshalb mindestens auf Augenhöhe ein: "Allein die Tabellenkonstellation lässt das zu. Die Mannschaft ist auch was die Kaderstruktur angeht auf Augenhöhe."
Und auch die Spieler sehen sich nach nunmehr sechs Liga-Siegen in Folge gegen die Borussia nicht mehr als Underdog. "Es ist ein Spitzenspiel. Für solche Spiele lebt man als Fußballer. Wir freuen uns riesig und sind gut drauf. Wenn wir die Leistung auf den Platz bringen, brauchen wir uns nicht verstecken", formulierte Konrad Laimer, der auch gegen Düsseldorf mit einem lauffreudigen und aggressiven Auftritt im zentralen Mittelfeld geglänzt hatte, die Marschrichtung für das langersehnte Aufeinandertreffen.
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Klostermann will dagegen halten
Teamkollege Lukas Klostermann hat ebenfalls klare Erwartungen an das Duell: "Beide Mannschaften haben gut Ergebnisse eingefahren. Man kann sich auf ein attraktives, spannendes Spiel freuen. Auch Dortmund wird mit viel Selbstvertrauen auftreten. Da gilt es für uns dagegen zuhalten."
Bei bisher drei Auswärtsspielen in Dortmund konnten die Roten Bullen nur ein Mal gewinnen. Marcel Sabitzer, Yussuf Poulsen und Jean-Kevin Augustin besorgten im Oktober 2017 einen umkämpften 3:2-Sieg. Zum Auftakt der vergangenen Saison setzte es dann in Dortmund nach einer frühen Führung noch eine 1:4-Pleite.
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Sieg als Ziel
Dass RB trotz dieser bitteren Erfahrung mit einem Sieg als Ziel nach Nordrhein-Westfalen reist, verdeutlicht das Selbstverständnis, welches sich der Club in den vergangenen Wochen unter Nagelsmann erarbeitet hat. Dennoch drückte Sportdirektor Krösche bereits auf die Euphoriebremse: "Wir haben ambitionierte Ziele vor der Saison formuliert. Wir haben gesagt, dass wir wieder in die Champions League und dort ins Achtelfinale kommen wollen. Es macht keinen Sinn, jetzt Ziele zu korrigieren."



Das Wort Meisterschaft versucht man in Leipzig weiterhin tunlichst vermeiden, wohl auch um den Druck vor Dienstagabend möglichst niedrig zu halten. Noch zuvor wird am Montagmittag übrigens ein Appetitmacher serviert: In Nyon findet ab 12 Uhr die Auslosung des Champions-League-Achtelfinales statt, wo Auf die Roten Bullen unter anderem Delikatessen wie Real Madrid, Tottenham Hotspur oder der SSC Neapel warten.
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