Leipzig. RB Leipzig hat Dynamo Dresden als erfolgreichste sächsische Profi-Mannschaft im DFB-Pokal abgelöst. Durch ihren 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Mittwochabend zogen die „Roten Bullen“ in der ewigen Tabelle des deutschen Fußballpokals an den Schützlingen von Trainer Markus Kauczinski vorbei. Das Bundesliga-Team von Chefcoach Julian Nagelsmann feierte bei seiner neunten Teilnahme am Wettbewerb im 24. Spiel den 16. Sieg.
SGD im direkten Vergleich vorn
Der Drittligist aus der Landeshauptstadt hatte zu Beginn dieser Saison Zweitligist Hamburger SV mit einem überzeugenden 4:1-Erfolg aus dem Pokal gekegelt. Es war bei der 19. Teilnahme insgesamt der 18. Sieg für die Schwarz-Gelben. Vier davon standen jedoch erst nach dem Elfmeterschießen fest und zählen dadurch spielstatistisch als Unentschieden, weshalb die Rasenballer in der Endabrechnung nun knapp die Nase vorn haben.
Dynamo Dresden – RB Leipzig 7:6 n.E.
In einer Sache bleibt Dynamo aber obenauf: beim direkten Vergleich. Der endete im August 2016 nach 0:2-Pausenrückstand und 2:2 nach Verlängerung mit einem Dresdner 5:4-Sieg im Elfmeterschießen. Das damalige sächsische Erstrundenduell war bis dato das einzige Aufeinandertreffen beider Mannschaften überhaupt und hat sich besonders in die Erinnerung der Fans der Schwarz-Gelben eingebrannt.
Dresdner SC erfolgreichstes Team in Sachsen
In der 2. Runde der aktuellen Spielzeit hatte die SGD im Dezember beim 37. DFB-Pokalspiel ihrer Vereinsgeschichte gegen Zweitligist Darmstadt das Nachsehen und muss nach dem Ausscheiden nun tatenlos zusehen, ob RB Leipzig seine Pokalstatistik noch in dieser Saison weiter aufbessert. Auf wen die Rasenballer in der nächsten Runde treffen, entscheidet sich bei der Auslosung am Sonntagabend. Borussia Dortmund und Holstein Kiel stehen bereits als Halbfinalisten fest, den vierten Teilnehmer ermitteln Werder Bremen und Jahn Regensburg in einem Nachholspiel.
Erfolgreichste sächsische Pokalmannschaft aller Zeiten sind die Leipziger damit allerdings nicht. Diese Statistik führt noch immer der Dresdner SC an, der 1940 und 1941 jeweils den Vorgängerwettbewerb namens Tschammerpokal gewinnen konnte. Die damalige Mannschaft um den späteren Bundestrainer Helmut Schön hält übrigens noch weitere Rekorde: Ihr gelang nicht nur erstmals die erfolgreiche Titelverteidigung.
Hansa Rostock führt Ost-Statistik an
Die Dresdner sind durch ihre Erfolge in der Zeit des Zweiten Weltkriegs auch die einzige Mannschaft in den Top-50 der Allzeit-Pokalstatistik, die nie am DFB-Pokal, sondern nur an dessen Vorläufer teilnahm. Und sie weisen mit 21 Siegen aus 25 Spielen (entspräche 2,52 Punkten pro Spiel) auch die erfolgreichste Ausbeute aller 872 Teilnehmer in der deutschen Pokalgeschichte auf. Da kommen nicht mal Rekordsieger Bayern München (2,37, Rang vier) und RB Leipzig (2,08, Rang zehn) ran.



Erfolgreichstes DFB-Pokal-Team aus den Neuen Bundesländern ist übrigens Hansa Rostock mit 24 Siegen aus 52 Spielen, die die Mecklenburger in ihren 28 Teilnahmen seit der Wende sammelten (Platz 44 der Gesamtstatistik). Damit rangieren sie in der ewigen Tabelle des DFB-Pokals, die unter anderem bei Wikipedia abrufbar ist, vor dem DSC (Platz 50), Energie Cottbus (Platz 51), Union Berlin (Platz 55), RB Leipzig (Platz 57), Dynamo Dresden (Platz 59), Carl Zeiss Jena (Platz 60) und dem Chemnitzer FC (Platz 70).