Fürth. Nach 70 Minuten sangen die mitgereisten Fans: "Oh wie ist das schön!" RB Leipzig ist zurück auf Platz vier, und wie. Mit einem fulminanten 6:1-Sieg (4:1) bei der SpVgg Greuther Fürth zogen die Sachsen am Sonntag in der Bundesliga-Tabelle an der Konkurrenz aus Hoffenheim und Freiburg vorbei. Durch die 0:1-Niederlage der Leverkusener gegen Köln verkürzte der Vizemeister der Vorsaison zudem den Abstand auf Bayer 04 auf nur noch einen Zähler.
RB-Coach Domenico Tedesco hatte seine personellen Pläne kurzfristig ändern müssen. Dani Omo blieb mit Erkältung daheim. Für ihn begann Emil Forsberg. Lukas Klostermann meldete nach dem Aufwärmen leichte muskuläre Probleme. Also rückte Josko Gvardiol, eigentlich nur für die Bank vorgesehen, in die Startelf. Mohamed Simakan wechselte von der linken auf die rechte Abwehrseite. Die Abwehr stand auch direkt im Mittelpunkt. Denn beim ersten Angriff der Kleeblätter ließ die sich von einem Pass in die Tiefe düpieren. Jamie Leweling sagte Danke - 0:1. Da waren gerade vier Minuten gespielt. Leipzig schüttelte sich kurz, spulte dann das bewährte Programm ab, vor allem über Links wurde es schnell gefährlich. Angelino zeigte sich in Flanken-Laune. Eine davon landete nach einer guten Viertelstunde butterweich auf André Silvas Kopf - der Ausgleich. RB übernahm nun die Kontrolle, die Hausherren blieben aber gefährlich. Zwei Fernschüsse von Branimir Hrgota und Paul Seguin fanden den Weg ins Tor nicht. Ganz anders die Tedesco-Elf. Die schraubte das Ergebnis bis zur Pause auf 4:1. Forsberg, Konrad Laimer und Benjamin Henrichs trafen.
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Mit Wiederbeginn nahm Leipzig etwas Tempo raus, blieb aber natürlich das dominierende Team. Bisweilen fehlten jetzt die Präzision und das Tempo, Chancen ergaben sich dennoch, zum Beispiel bei Standardsituationen. Nach Freistoß von Forsberg durfte sich so auch Simakan erstmals überhaupt für RB in die Torschützenliste eintragen (59.). Nach dem 5:1 wechselte Tedesco doppelte, brachte Dominik Szoboszlai für Amadou Haidara und Marcel Halstenberg für Gvardiol. Für den Verteidiger war es das Bundesliga-Debüt in dieser Saison. Beinahe hätte er es mit einem Tor gekrönt. Aber seinen Kopfball nach Ecke von Angelino kratzte Fürth-Keeper Andreas Linde noch mit dem Fuß von der Linie. Beim 6:1 von Christopher Nkunku (69.) - Forsberg hatte den Franzosen sehenswert bedient - war der Torwart dann aber machtlos. Die Leipziger verwalteten nun die Führung, reduzierten das Tempo deutlich und überließen der SpVgg ein Stück weit den Ball. Am Ergebnis änderte das nichts mehr.