Istanbul. Was für ein Abend! RB Leipzig zittert sich zum Sieg bei Istanbul Basaksehir, wahrt die Chance auf das Erreichen des Achtelfinales der Champions League ohne fremde Hilfe. Held des Abends beim 4:3 (2:1) war Dauer-Pechvogel Alexander Sörloth, der wochenlang vergeblich auf einen Treffer gewartet hatte. Ausgerechnet in seiner alten Heimat - der Norweger spielte bis zum Sommer bei Trabzonspor - platzte der Knoten.
Bis auf Christopher Nkunku, der aus persönlichen Gründen fehlte, vertraute Coach Julian Nagelsmann auf die Elf aus der Partie bei Paris Saint-Germain. Die machte es von Beginn an nicht schlecht, ließ gleich in der Anfangsphase ein Offensivfeuerwerk los. Drei ordentliche Chancen von Emil Forsberg, Nordi Mukiele und Yussuf Poulsen blieben aber erst einmal ungenutzt. Der Däne machte es dann in der 26. Minute besser, fälschte einen Schuss von Kapitän Marcel Sabitzer ins Tor ab. RB blieb am Drücker, arbeitete konzentriert weiter, war auch bei Standards gefährlich, insgesamt eine starke Vorstellung. Einziger Lapsus: eine Hammerchance von Demba Ba, die Peter Gulacsi mit Mega-Parade vereitelte. Kurz vor der Pause zog Forsberg in den Strafraum, legte zu Mukiele - 2:0. Absolut verdient. Allerdings folgte der Dämpfer auf dem Fuße. Nach einer Ecke passte die Verteidigung nicht, Irfan Can Kahveci schaltete am schnellsten - nur noch 2:1.
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RB wechselte zur Halbzeit. Für Kevin Kampl, der sich im ersten Abschnitt nach einem Ausfallschritt an die Leiste fasste, kam Tyler Adams. Die Gastgeber machten jetzt deutlich mehr Druck, attackierten früh. Leipzig stand tief, konnte sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien, hatte überhaupt nicht mehr den Zugriff auf's Spiel wie noch in Halbzeit eins. Dennoch: Forsberg hatte nach einer halben Stunde die Chance auf das 3:1, setzte den Ball aber aus kürzester Distanz neben das Tor. Dani Olmo war da in der 66. Minute treffsicherer. Eigentlich hätte Nagelsmann jetzt über kraftsparende Wechsel nachdenken können. Aber Kahveci zog in der 72. Minute völlig unbedrängt an der Strafraumgrenze ab. Toller Schuss und nur noch 3:2. Dabei blieb es nicht. Während Poulsen nur den Pfosten und Sabitzer später die Latte traf, setzte der Doppeltorschütze noch Einen drauf, verwandelte in der 85. Minute einen Freistoß zum 3:3. Und dann kam Sörloth.