Leipzig. Erst Chef-Trainer Jesse Marsch, dann Co-Trainer Achim Beierlorzer und schließlich auch noch Co-Trainer Marco Kurth: Vom Übungsleiter-Trio, das im Sommer den Job an der Seitenlinie von RB Leipzig übernahm, ist vor dem Start der Rückrunde keiner übriggeblieben. Als Letzten hatte es zur Überraschung der Öffentlichkeit am Montag den Jüngsten im Bunde erwischt, den gebürtigen Eislebener Kurth. Und zwar auf ausdrücklichen Wunsch vom neuen Chef auf der Bank, Domenico Tedesco.
Der äußerte sich am Donnerstag erstmals selbst zur Personalie und bekannte, in der Angelegenheit auf seinen Bauch gehört zu haben. "Wir haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr viele Gedanken gemacht, nicht nur über das Trainerteam. Dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es Sinn macht, ab dem ersten Trainingstag einfach auf null zu gehen und einen kompletten Neustart zu machen." Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. "Ich habe es dem Marco auch genau so erklärt, denn nichts anderes war der Grund. Es ist nichts Spezielles vorgefallen. Es war mein Empfinden, mein Bauchgefühl."
Der Verein trug diese Gefühlsentscheidung letztlich mit, wenn auch mit Bedauern. "Wir hätten uns natürlich alle gewünscht, dass die Reise mit ihm im Profi-Trainerteam weitergeht", sagte Vorstandschef Oliver Mintzlaff am Donnerstag im Interview mit der LVZ. Kurth war 2017 vom 1. FC Magdeburg zu RB gewechselt, hatte am Cottaweg zunächst die U16 übernommen, danach für zwei Jahre die U17 sowie 2020/21 schließlich die U19. Im Sommer wechselte der 43-Jährige dann erstmals in den Herrenbereich in den Stab von Jesse Marsch. "Es ist jetzt Zeit für Klarheit und absoluten Fokus", so Mintzlaff. "Domenico hat einen klaren Cut gewünscht, und das haben wir zu respektieren."