Leipzig. Die rund 4000 Celtic-Fans, die Leipzig beehrt und halb leer getrunken haben, sind wieder in Schottland. Sie werden daheim erzählen, dass das german beer erschwinglich ist und wonderful schmeckt. Dass sie bis auf sack-train-station (Sack-Bahnhof), Marktplatz, Stadion und Barfußgässchen nicht viel gesehen haben. Dass es keine Sperrstunde gab und deshalb ausreichend Zeit war, das bullshit match (ausbaufähige Spiel) ihrer „Bhoys in Green“ am Tresen umzubiegen.
DURCHKLICKEN: Die Bilder vom Celtic-Fanmarsch in Leipzig
Der Scottish Sun haben einige Celtic-Fans erzählt, dass sie eine Ewigkeit am Stadion-Einlass verbracht und den Anpfiff verpasst hatten. Sie ließen unerwähnt, dass sie sich beim Marsch von der City Richtung Stadion schlecht benommen hatten. Sie fackelten Pyros ab, bestiegen Autos, entsorgten leere Bierflaschen im Flug. Die Polizei musste den alkgeschwängerten schottischen Lindwurm mehrfach stoppen. Kein Drehkreuz der Welt hätte den verspäteten Andrang zu aller Zufriedenheit bewältigt.
Wirtschaftliche Effekte? Aber ja doch. Laut Leipzigs Tourismus- und Marketing-Boss Volker Brehmer ist es aber schwierig, belastbare Zahlen/Umsätze zu ermitteln. Ein Grund: Nicht alle Schotten haben in Leipzig übernachtet, manche zogen Berlin vor. Leipzigs Gastronomie profitierte in jedem Fall. Brehmer: „Klar ist, dass ein schottischer Fußballfan viel mehr Geld ausgibt als die durchschnittlichen 29 Euro am Tag.“ Wichtig und werthaltig außerdem: Celtic lenkte den medialen Fokus auf Leipzig – national und international.
Europa League war am Donnerstag, Sonntag ist Bundesliga. RB empfängt die legendären Schalker (Sonntag, 15.30 Uhr). Leipzig hat 15 Punkte, ist Fünfter. Schalke hat sechs Punkte, steht auf dem Relegationsplatz. Alles klar? Nö. „Wir bewerten Schalke nicht vom aktuellen Tabellenplatz aus“, sagt RB-Coach Ralf Rangnick, 60, dessen Vita zwei königsblaue Amtszeiten ausweist.



Eine davon übrigens im Rudi-Assauer-Sprech als Rolf R! Ralf mit a legt Wert auf die Feststellung: „Schalke war gegen Bremen (0:2) beileibe nicht die schlechtere Mannschaft, hätte auch ganz klar einen Sieg bei Galatasaray Istanbul verdient gehabt.“ Beim bockstarken Champions-League-Auftritt hatten die Männer von Domenico Tedesco, 33, vieles im Griff, trafen aber vom Strand aus das Meer nicht.
„Nübelungentreue“: Tedesco muss auch in Leipzig auf Keeper Ralf Fährmann (Adduktoren) verzichten, stellt Alexander Nübel ins Tor. Funkturm Naldo ist nach Infekt wieder fit. Leipzig? „Enorm stark und fit“, sagt Tedesco. „Sie sind geduldig, bei Ballbesitz aber extrem schnell und zielstrebig. Ballverluste werden sofort bestraft.“



Die Formation der Starken und Fitten dürfte mit der vom Celtic-Spiel nicht schrecklich viel gemein haben. Es drängen in die erste Elf: Peter Gulacsi, Nordi Mukiele, Marcel Halstenberg, Diego Demme, Yussuf Poulsen und Timo Werner.
Celtic, Schalke, Hoffenheim: Teil III des Heim-Triples steigt am Mittwoch, 20.45 Uhr: DFB-Pokalspiel gegen Julian Nagelsmanns TSG. Rangnick: „Ein weiteres Highlight-Spiel.“ Kampf dem Schwarzmarkt: Rund ums Stadion werden Sammelboxen eingestellt. Fans, die für ihr Schalke-Ticket mehr als den Original-Preis gezahlt haben, können ihre Karte dort einwerfen. RB rückverfolgt dann via Ticketnummer den Verkäufer/Anbieter.