12. Oktober 2021 / 20:29 Uhr

RB Leipzig will endlich wieder volle Ränge: 2G-Modell wird zur Option

RB Leipzig will endlich wieder volle Ränge: 2G-Modell wird zur Option

Guido Schäfer
Leipziger Volkszeitung
Bald wieder volle Ränge bei RB Leipzig?
Bald wieder volle Ränge bei RB Leipzig? © Getty Images
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Die neue Corona-Schutzverordnung greift ab dem 21. Oktober, soll die Kapazitätsbegrenzung beim 2G-Modell und die 35er-Inzidenz-Grenze für Großveranstaltungen kippen. Fußball-Bundesligist RB Leipzig könnte schon ab dem Champions-League-Spiel gegen PSG auf das 2G-Modell umstellen.

Leipzig. Borussia Dortmund freut sich am Wochenende auf den FSV Mainz 05 und ein ausverkauftes Stadion. In Gladbach, Köln, Bremen, Hamburg und München sind die Corona-Beschränkungen ebenfalls weitestgehend gefallen. Das sonst so fortschrittliche Sachsen hinkt in Sachen Zuschauer-Rückkehr bei Großveranstaltungen bislang hinterher, stellt eine restriktive Corona-Schutzverordnung nach der nächsten in die Tiefe des Raumes, sorgt bei Sportvereinen, Konzertveranstaltern und Co. für Angst, Schrecken, leere Kassen – und Unverständnis.

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Verluste von über 60 Millionen Euro

Auch die 20 Proficlubs der Teamsport-Sachsen Initiative (u.a RB Leipzig, Dynamo Dresden, Dresden Monarchs, Chemnitzer FC, SC DHfK Leipzig) fragen sich in festen Abständen, was die Gespräche mit der Landesregierung und den involvierten Ministerien sollen, wenn beispielsweise in den Entwürfen von Schutzverordnungen immer wieder auf einen Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Besuchern hingewiesen wird. Obwohl gerade dieser Passus von allen Beteiligten als längst überholt angesehen wird.

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In den Anfangszeiten der Pandemie hatte es Handreichungen aus der Politik gegeben, wurden Hygienekonzepte geprüft und durchgewunken. Der Kontakt der Entscheidungsträger zur Praxis, zu den Veranstaltern dünnte sich aus. Im Ergebnis kam eine Schutzverordnung mit so abstrusen Regeln um die Ecke, wonach 2G-Veranstaltungen (Geimpfte und Genesene) eine Obergrenze von 5000 Zuschauern übergeholfen wurde. Keine Alternative für Vereine wie RB oder Dynamo. Überdies hat Sachsen das Festhalten an der 35er Inzidenz, die an fünf Tagen hintereinander zu herrschen hat und zwei Tage später eine Vollauslastung von Stadien und Hallen zulässt, nahezu exklusiv.

RB Leipzig hat seit Pandemiebeginn Einnahmen-Verluste im Ticketing und Hospitality-Bereich (VIP-Arrangements) von über 60 Millionen Euro. Die 35er-Maßgabe hätte in den Heimspielen gegen Bayern München und Bochum eine Vollauslastung unter Pandemiebedingungen zugelassen. Weil es aber schlicht an Zeit fehlte, den Catering- und Security-Bereich zahlenmäßig anzupassen (benötigt werden bei ausverkauftem Haus über 1600 Mitarbeitende), begrenzte RB die Kapazität auf 34 .000 (Bayern) und 25.000 (Bochum).

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Gegen Fürth noch mit 3G

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels. Die neue Schutzverordnung, die am 21. Oktober das Licht der Welt erblickt und jetzt im Entwurf vorliegt, ist – so sie umgesetzt wird – nahezu vollends nach dem Gusto der Großveranstalter. Zentrale Botschaft der neuen Verordnung: 2G-Veranstaltungen dürfen ab dem 21. Oktober ohne Kapazitätsbegrenzungen über die Bühne gehen. Geimpfte und Genesene werden zudem vom Mund-Nasen-Schutz befreit und müssen laut Eckpunktepapier keinen Abstand mehr halten. Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können im 3G-Stil (mit Test, ohne Maske) rein. 3G gilt auch für Beschäftigte in Stadien und Hallen. Männlein, Weiblein, die Bratwurst und Bier verkaufen und weder geimpft noch genesen, aber getestet sind, müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Und wie steht es um Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können? In der neuen Verordnung sollen diese Personen ebenfalls eine 2G-Großveranstaltung besuchen dürfen, wenn sie eine ärztliche Bescheinigung über diese Gründe sowie einen negativen Corona-Test vorweisen können.

Weitere existenziell wichtige Neuerung: Für Großveranstaltungen hat die „Inzidenz 35“-Regelung keine Bedeutung mehr. All das würde für die Fans, die geimpft oder genesen sind, eine weitgehende Rückkehr zur Normalität und ihren angestammten Stadionplätzen bedeuten. Das letzte ausverkaufte RB-Spiel datiert vom 10. März 2020. Beim Heimspiel gegen Tottenham waren 42 .146 Fans dabei. „Ausverkauft“ waren danach auch Spiele gegen Mainz am 20. September 2020 mit 8500 Zuschauern, am 3. Oktober gegen Schalke (8500) und am 20.10 gegen Basaksehir mit (999).

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Letzte Meldung aus RB-Kreisen: Das Heimspiel gegen Fürth wird am 23. Oktober definitiv noch im 3G-Gewand stattfinden. Gegen Messi und Co. am 3. November könnte die neue Regel greifen.

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